Die Sanierung der Holzgerlinger Stadtmitte ist ein großer Erfolg. Das wurde nun bei einem Überblick im Gemeinderat deutlich. Abgeschlossen ist sie noch nicht. Und eine große Frage bleibt.
Vor knapp zehn Jahren stellte die Stadt Holzgerlingen den Antrag für das Sanierungsgebiet „Stadtmitte West“. Ende des Monats läuft es offiziell aus. Das hat Svenja Brutsch vom Stadtentwicklungsbüro „die STEG“ zum Anlass genommen, im Gemeinderat einen Überblick über das zu geben, was bisher realisiert wurde. Und darüber, was noch kommen könnte – denn das Programm soll um weitere zwei Jahre verlängert werden.
Das Sanierungsgebiet „Stadtmitte West“ umfasst verschiedene öffentliche wie private Gebäude im Bereich Tübinger Straße, Hintere Straße, Böblinger Straße, Bahnhofstraße und Zwerchstraße. Im Rahmen des Förderprogramms wird deren Sanierung oder Abriss vom Land bezuschusst. Der Förderrahmen beträgt rund 1,6 Millionen Euro, 900 000 Euro sind bereits bewilligte Fördermittel. Das Ziel des Sanierungsgebiets: Wohnbestand sichern und das Stadtzentrum beleben.
Eindringlicher Appell für die Neugestaltung
Das mit Abstand größte Projekt in diesem Bereich war der Abriss von neun Häusern in der Hinteren Straße zugunsten der Entwicklung des Ärztehaus-Areals, stellte Brutsch dar. Hinzu kamen Sanierungsarbeiten am Rathaus und am Backhaus sowie Erneuerungsarbeiten etlicher privater Wohnhäuser, für die es durch das Förderprogramm einen Zuschuss gab.
Noch sind nicht alle geplanten Maßnahmen abgeschlossen, erklärte Svenja Brutsch. Was ihr besonders am Herzen liegt: die Neuerschließung des Stadtparks/Alter Friedhof. Die Pläne umzusetzen, die bereits in der Vergangenheit gefasst wurden, würde laut Kostenkalkulation rund 865 000 Euro kosten, führte sie auf. 60 Prozent, also mehr als eine halbe Million Euro davon würde das Land tragen.
„Es ist ein gern gesehenes Projekt beim Ministerium“, sagte Brutsch. Sie appellierte deshalb eindringlich an das Gremium, die Städtebauförderung für diesen „Ort für alle Generationen“ zu nutzen. Der Baubeschluss wurde bereits gefasst. Doch auch, wenn nur 40 Prozent der Kosten die Stadt übernehmen müsse, sei das in der aktuellen Situation eine stattliche Summe, bremste Bürgermeister Ioannis Delakos (parteilos) ihren Enthusiasmus ein wenig.
Viel Lob für das Förderprogramm
Dennoch hatte er nur lobende Worte für das Förderprogramm übrig. Es sei für Holzgerlingen eines der attraktivsten Förderprogramme. „Es hilft ungemein.“ Noch steht der Stadt ein Budget in Höhe von rund 456 500 Euro zur Verfügung. Um es einzusetzen hat Holzgerlingen aller Voraussicht nach noch mindestens ein Jahr Zeit: eine Verlängerung des Förderprogramms um ein Jahr wurde bereits mündlich bewilligt, meinte Svenja Brutsch. Die weitere Verlängerung bis 2027 soll im Herbst beantragt werden.