Wird aufgehübscht: Beim denkmalgeschützten Wasserschloss Glatt im Kreis Rottweil werden das Dach Sanierung, der Außenputz und der Schlossgraben saniert – rund 250 000 Euro kommt als finanzielle Unterstützung vom Land Baden-Württemberg hinzu. Foto: Landratsamt Rottweil

Die Landesregierung fördert die Sanierung denkmalgeschützter Gebäude 2023 mit voraussichtlich rund 16,6 Millionen Euro. Die ersten Projekte auch in der Region Stuttgart wurden jetzt bewilligt – für neue Dächer, Fassaden und Fenster von Wasserschlössern, Kirchen und Wohnhäusern.

Architektonische Juwele kommen in die Jahre, brauchen Hege und Pflege. Doch die Instandhaltung denkmalgeschützter Gebäude ist kostenintensiv. Billige Plastikfenster sind verpönt, wenn alte Holzfenster in Kirchen, Schlössern oder Villen morsch werden.

16 Millionen Euro Fördermittel

Das Land Baden-Württemberg fördert die Sanierung von Kulturdenkmälern – jetzt wurden 6,1 Millionen Euro Fördermittel (von voraussichtlich rund 16,6 Millionen Euro insgesamt für 2023) für 52 Projekte bereitgestellt. „Die vielen Kulturdenkmale in unserem Land sind ein bedeutender Teil unserer Identität. Sie prägen unsere Kulturlandschaft und stehen für die reiche Geschichte Baden-Württembergs, die auch für die kommenden Generationen weiterhin erlebbar sein soll“, sagte die Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen Nicole Razavi.

Sanierung eines Wasserschlosses

21 Vorhaben privater Eigentümerinnen und Eigentümer, 24 von Kirchen, sieben von Kommunen sind darunter. Von dem ausgegebenen Geld hat auch das Land etwas, das Tourismusamt vor allem. Unter den Objekten sind beliebte Ausflugsziele, und wenn es da durchs Dach regnet, kommen bald keine Besucher mehr. Das Wasserschloss Glatt im Kreis Rottweil etwa wird mit 251 620 Euro für die Sanierung des Daches, des Putzes und des Schlossgrabens unterstützt.

Gefördert werden soll mit 270 200 Euro der Umbau und die Sanierung des Städtischen Museums im Kornhaus in Kirchheim unter Teck. Für die Sanierung der Doppeltoranlage in Pfullendorf im Kreis Sigmaringen gibt’s mit rund 326 000 Euro den größten Einzelbetrag.

Hilfe für Friedhöfe und Wohnhäuser

Wohnhausprojekte sind auch dabei, Besitzer eines Wohnhauses mit einstiger Automobilremise aus der Zeit des Historismus in Stuttgart erhalten 118 000 Euro Zuschuss für eine Dach- und Fassadensanierung inklusive Fenster- und Klapplädenaufarbeitung.

Private Vorhaben, die gefördert werden, sind beispielsweise die Konservierungs- und Sicherungsarbeiten an den Grabsteinen des jüdischen Friedhofs in Kusterdingen-Wankheim, der Umbau und die Sanierung eines Wohnhauses in Langenargen, Gesamtinstandsetzung des „Josefshof“ in Eutingen-Göttelfingen sowie die Restaurierung der Klappläden und der Treppenhausfenster des Brahmsblock in Karlsruhe.

Info

Denkmalschutz
Anträge auf Förderung aus Landesdenkmalmitteln können landesweit an das Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart gerichtet werden. Darüber hinaus ist der Erhalt von Bau- und Kulturdenkmalen unter bestimmten Voraussetzungen auch steuerlich begünstigt. Weitere Informationen finden sich unter www.denkmalpflege-bw.de