Wir konnten uns vorab ansehen, mit welchen neuen Attraktionen der Schwaben-Park bei den großen und kleinen Gästen punkten will – und welche Fahrgeschäfte dafür weichen müssen.
Mini-Bagger, frische Farbe und Pflasterarbeiten: Der Schwaben-Park ist im Endspurt für die Saison 2025. Der familiengeführte Freizeitpark in Kaisersbach (Rems-Murr-Kreis) startet am 12. April seinen regulären Betrieb. Auch in diesem Jahr gibt es dort wieder einige Neuheiten, die vor allem jüngere Besucher begeistern sollen. Wir hatten die Gelegenheit, uns vor dem Saisonstart dort umzusehen.
Ein fast echter Claas-Mähdrescher als Spielgerät
Die auffälligste Neuheit sind zwei Attraktionen in der Nähe des Autoscooters. Dort steht unter anderem ein nahezu lebensgroßer Mähdrescher. Er sieht so aus, als könnte er gleich losfahren – tatsächlich handelt es sich aber um ein ziemlich einzigartiges Klettergerüst. Die Kids können durch einen Tunnel unterhalb des Mähwerks durchklettern, über eine Leiter oder ein Kletternetz ins Innere des Ungetüms kraxeln, über eine Rutsche im Heck ins Freie gelangen – und nicht zuletzt am Steuer des Mähdreschers Platz nehmen. „Der Mähdrescher ist eine Kooperation mit dem Landmaschinenhersteller Claas“, erklärt der Parksprecher Marcel Bender. Farbgebung und Gestaltung sind einem echten Mähdrescher detailgetreu nachempfunden.
Liebevoll gestalteter Bauernhof-Spielplatz
Direkt gegenüber ist eine weitere Neuerung, ebenfalls mit Landwirtschaftsthema: Die „Hofgaudi“ ist ein Spielplatz mit Bauerncharakter. Das zeigt sich nicht nur an den herumstehenden, liebevoll gestalteten Tieren, sondern auch am Silo-Design und an Details wie der Kugelbahn, die sich an den kompletten Klettergeräten entlangzieht. Selbst von ganz oben können die Kids die mitgebrachten oder am bereitstehenden Automaten gekauften Kugeln starten lassen. „Auch direkt an der Rutsche gibt es eine Kugelbahn – bislang haben die Kugeln aber jedes Wettrutschen gewonnen“, sagt Bender augenzwinkernd.
Lasertunnel: Sieben Schwaben statt Maja-Thematik
Einen neuen Anstrich bekommt der sogenannte Lasertunnel. Hatte dieser bisher ein Maja-Thema, das von der alten Kultur der südamerikanischen Ureinwohner inspiriert wurde, gibt es jetzt mehr Heimatbezug: Er wird zum „Heldenpfad“ und nimmt die Besucher mit auf eine Reise durch das Märchen von den Sieben Schwaben. Wie genau diese aussieht, wissen wir noch nicht – wohl aber, dass der Grund für die Generalüberholung auch eine Naturkatastrophe war. „Das Hochwasser vom vergangenen Juni hat im Lasertunnel leider große Schäden angerichtet“, sagt Parksprecher Marcel Bender. „Auch beim Schwarzlicht-Minigolf mussten wir vieles komplett renovieren.“
Alte Geräte müssen für neue Attraktionen weichen
In der Nähe der Riesenrutsche fällt ebenfalls ein neues Gerät auf: der „Regenbogentanz“. Ein großer, bunter Bogen steht dort bereits, auch das Umfeld ist entsprechend bunt gestaltet. „Bewegung und interaktive Unterhaltung schreiben wir in diesem Jahr besonders groß“, sagt Marcel Bender. Über moderne Sensortechnologie und projizierte Anweisungen auf dem Boden werden die Kids vom Regenbogen zum Tanzen, Springen und Rennen animiert.
Was in diesem Zusammenhang auffällt: Für die neuen Geräte müssen teilweise alte Attraktionen weichen. So steht der Regenbogentanz an der Stelle des alten Märchenturms, von dem aus die Besucher in entspannten Drehungen über den gesamten Park blicken konnten. Und auch der Mähdrescher und die Hofgaudi nehmen die Plätze von zwei teils 35 Jahre alten Karussellen ein. „Ihre Zeit war gekommen, und diese Attraktionen waren nach all den Jahren bei den Besuchern nicht mehr allzu gefragt“, sagt Bender.
Eine weitere Änderung steht bei der Darkride „Azura und das Geheimnis des magischen Mühlbachs“ an. Diese wird derzeit auf barrierefreien Betrieb umgestellt – was bedeutet, dass die Gäste dort künftig nicht mehr in Booten, sondern zu Fuß unterwegs sein werden. „Damit können auch Besucher im Rollstuhl oder mit Gehhilfen Azura nutzen“, sagt Marcel Bender.
Zu Fuß statt mit dem Boot: Azura wird jetzt barrierefrei
Zudem wurden die Wände aufwendiger verkleidet: „Manche Gäste hatten das angeregt, weil sie teilweise im Dunkeln noch zu sichtbar waren“, sagt Bender. Bei unserem Besuch liefen die Arbeiten zum Umbau noch – man darf gespannt sein, wie sich die Licht- und Wasser-Show präsentieren wird.
Schwaben-Park in Kaisersbach
Geschichte
Der Park ist bereits im Jahr 1972 als Safari-Park gegründet worden, seit 1985 firmiert er als Schwaben-Park. Der Fokus hat sich im Laufe der Jahre verändert. Die Tiershows wurden eingestellt – unter anderem wegen Kritik durch Tierschützer. Inzwischen sind von den Vierbeinern nur noch ein Streichelzoo und einige Schimpansen übrig. Seit Jahren setzt der Park auf Fahrgeschäfte für Familien und ist damit durchaus auf Erfolgskurs. So mag es schickere und größere Vergnügungsparks mit spektakuläreren Achterbahnen geben, doch der Schwaben-Park hat eindeutig seine Fangemeinde.
Gute Noten
Einschlägige Portale wählen den Park regelmäßig beim Vergleich von Deutschlands Freizeitparks auf einen der Top-Plätze, was vor allem mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis und der Familienfreundlichkeit begründet wird. Attraktionen des Parks sind die „Hummel Brummel“, bei der die Gäste die Fahrgeschwindigkeit selbst steuern können, der Eisenbahnsimulator „Hans Dampf“ und die Achterbahn „Force One“. Auch die Riesen-Schiffsschaukel „Santa Lore“, der Goldfischteich und das Goldsuchen sind bei den Besuchern beliebt.