Auf einem Grundstück hinter dem Schulzentrum Rutesheim ist Platz für eine Heizzentrale. Baustart dieser war nun mit dem Spatenstich.
Die Stadt Rutesheim macht, was das Thema zukunftsträchtige Heizenergie betrifft, einen großen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Kürzlich hatte die Bürgermeisterin Susanne Widmaier zum Spatenstich auf ein Grundstück hinter dem Schulzentrum geladen. Hier wird für den Aufbau des Nahwärmeversorgungsnetzes die benötigte Energiezentrale errichtet. Zahlreiche Interessierte waren gekommen, um sich aus erster Hand über dieses Projekt zu informieren. „Erneuerbare Wärmeenergie ist ein wichtiger Schritt für eine nachhaltige Zukunft“, sagte Susanne Widmaier. „Mit dem Nahwärmeversorgungsnetz können wir eine zuverlässige und nachhaltige Wärmeversorgung für Rutesheim aufbauen.“ Dieses Projekt sei, so die Bürgermeisterin, „ein Zeichen für die Innovationskraft der Stadt.“ Und es sei ein klares Bekenntnis, das Leben in der Stadt umweltfreundlich zu gestalten.
Modernste Technik kommt zum Einsatz
In der Energiezentrale komme modernste Technik zum Einsatz, erklärte Patrick Schweizer, Fachplaner und Geschäftsführer der beauftragten IBS Ingenieurgesellschaft aus Bietigheim-Bissingen. Gewonnen werde die Wärme in der Energiezentrale aus der Umgebungsluft, der Abwärme der Kläranlage und – in den kalten Wintermonaten – über Biomasse in Form von Hackschnitzeln. Ein Großwärmespeicher mit 1000 Kubikmetern gleiche eventuelle Schwankungen aus und sichere damit eine konstante Versorgung aller Abnehmer. Rutesheim investiere mit diesem Projekt in mehr Lebensqualität. Außerdem stärke es die regionale Wirtschaft und schaffe Arbeitsplätze.
Die künftige Energiezentrale ist größer dimensioniert als sie aktuell gebraucht wird. Damit kann das Versorgungsgebiet sukzessive weiter nach Norden erweitert werden. „Im Nordosten ist noch eine weitere, kleinere Energiezentrale angedacht“, erläuterte Susanne Widmaier. Hier werde derzeit der Markt erkundet. In Zukunft sollen dann die Netze verbunden werden, sodass im Bestfall ein einziges Netz durch ganz Rutesheim laufen wird. Die Energiezentrale, die nun in den nächsten Monaten beim Schulzentrum entstehen wird, versorgt vorerst das Schulzentrum, die Robert-Bosch-Straße, Hofrain und das Neubaugebiet Bosch-Areal, das gerade entsteht.
Ein Zeichen für Nachhaltigkeit und Innovation
Begonnen hat das Projekt hin zur Energiezentrale im April 2022 mit der Beauftragung der kommunalen Wärmeplanung. Seither steht die IBS Ingenieurgesellschaft der Stadt als kompetenter Partner und Planer zur Seite. In intensiver und erfolgreicher Zusammenarbeit habe man die Gebiete identifiziert, für welche sich Nahwärme lohne, erinnerte sich Fachplaner Patrick Schweizer. Dabei stach der Bereich Schulzentrum, Stadtmitte und Neubaugebiet besonders ins Auge. Dass hier nun das Projekt Nahwärmeversorgung umgesetzt werden kann, sei „ein Zeichen für Nachhaltigkeit, Innovation und gemeinschaftlichen Fortschritt“.
Bürgermeisterin Susanne Widmaier dankte den vielen Beteiligten, die zum Gelingen des Projekts beigetragen haben. Allen voran Markus Sattler, der als Technischer Leiter der Stadtwerke viel Zeit und Leidenschaft in das Projekt investiert habe. „Er brennt wirklich dafür“, sagte die Bürgermeisterin. Auch die finanzielle Unterstützung sei entscheidend für ein solches Projekt, das etwa zwölf Millionen Euro kosten wird. Die Europäische Union hat sich hier mit einer Finanzspritze beteiligt. Dazu kommt eine ganze Liste an Fachunternehmen, die verschiedene Bereiche des Projekts betreuen und begleiten – während der Planungsphase und nun im Laufe der baulichen Umsetzung.