Jewgeni Prigoschin fragt sich, wo die Munition für seine russischen Kämpfer bleibt. Foto: dpa/Uncredited

Jewgeni Prigoschin hat sich erneut über eine mangelnde Belieferung seiner Kämpfer in der Ukraine mit Munition beschwert. Der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner wittert Verrat.

Jewgeni Prigoschin hat sich erneut über eine mangelnde Belieferung seiner Kämpfer in der Ukraine mit Munition beschwert. Obwohl es Anweisungen für eine Munitionslieferung am 23. Februar gegeben habe, sei diese bis heute nicht erfolgt, erklärte der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner in einer am Sonntagabend im Internet verbreiteten Botschaft. Für diese Verzögerung gebe es zwei mögliche Erklärungen: „die übliche Bürokratie oder Verrat“.

Seit Monaten sind Wagner-Söldner im Kampf um die ostukrainische Stadt Bachmut im Einsatz. In einer am Wochenende verbreiteten Video-Botschaft warnte Prigoschin, würde sich die Gruppe Wagner „jetzt in Bachmut zurückziehen, würde die gesamte Front zusammenbrechen“. Die Front drohe sich dann „bis an die Grenzen Russlands, vielleicht sogar noch weiter“ zu verschieben.

Munition für Kampf um Bachmut benötigt

Bereits seit dem vergangenen Sommer ist Bachmut heftig umkämpft. Am Freitag hatte Prigoschin erklärt, seine Einheiten hätten Bachmut „praktisch umzingelt“. Es sei nur noch „eine Straße“ zu erobern.

Der Wagner-Chef hatte in den vergangenen Wochen mehrfach heftige Kritik an der russischen Armeeführung sowie an Verteidigungsminister Sergej Schoigu geübt und sich über ausbleibende Munitionslieferungen beschwert.

Beim Kampf um Bachmut handelt es sich um die bisher am längsten andauernde Schlacht im Zuge der einjährigen russischen Offensive in der Ukraine. Laut Experten ist die Stadt von geringer strategischer Bedeutung, eine Einnahme hätte demnach für Moskau vor allem symbolischen Wert.