Ein Gerlinger Landwirt soll laut Peta seine Rinder im Dunkeln gehalten haben (Symbolbild). Foto: dpa/Arne Immanuel Bänsch

Ein landwirtschaftlicher Betrieb in Gerlingen wurde von der Tierrechtsorganisation Peta beim Veterinäramt gemeldet. Dort sollen Rinder im Dunkeln gehalten worden sein.

Die Tierrechtsorganisation Peta hat Vorwürfe gegen einen Landwirt in Gerlingen erhoben: In dem landwirtschaftlichen Nebenerwerbsbetrieb seien Rinder in einem Stall in Dunkelheit gehalten worden. Peta habe den Fall beim Kreisveterinäramt Ludwigsburg gemeldet, wie dieses auch bestätigt. Der Landwirt ist den Anweisungen des Amtes gefolgt und baute an zwei Fenstern seines Kuhstalls Glasscheiben ein.

Laut dem Veterinäramt handelt es sich um einen Rinderhaltungsbetrieb, in dem Tiere zur Mast gehalten werden. Wie Peta erklärt, habe ein Hinweisgeber der Organisation Bilder geschickt, auf denen zu sehen ist, wie die Rinder in einem dunklen Stall gehalten werden. „Nach den uns zugespielten Aufnahmen und Angaben müssen die Tiere auch tagsüber überwiegend in Dunkelheit ausharren und erhalten vermutlich keinen – oder nur unregelmäßigen – Freilauf“, schildert Peta die Eindrücke von den ihr zugespielten Bildern. Der Stall habe laut Peta nur kleine lichtdurchlässige Öffnungen und werde nicht zusätzlich beleuchtet. Daher habe die Organisation den Betrieb am 18. April bei der Behörde gemeldet.

Decken im Kuhstall müssen abgehängt werden

Die Anzeige bezog sich laut dem Kreisveterinäramt auf fünf Tiere. Der Betrieb sei bereits kontrolliert worden: „Der Rinderhalter hatte Fenster mit Decken als Sichtschutz abgehängt“, so Andreas Fritz, Pressesprecher des Landratsamts Ludwigsburg. „Die Decken wurden entfernt und lichtdurchlässige Fenster eingebaut.“ Das Amt habe diese Maßnahme auch bereits nachkontrolliert.

Laut Andreas Fritz prüft das Veterinäramt, ob gegen den Landwirt ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet wird. Außerdem soll die Tierhaltung des Betriebs auch in Zukunft nachkontrolliert werden.

Der Betreiber des Hofes hat unserer Zeitung versichert, dass in seinem Betrieb alles in Ordnung sei. Die Dunkelheit im Kuhstall sei eine Ausnahme gewesen, die Decken hätte er gegen die Kälte aufgehängt.

Bereits vor mehreren Wochen gab es einen Vorfall in Gerlingen, bei dem Peta einen Hühnerhof an das Veterinäramt meldete. Im Stall des Hofes sollen unter anderem Tierleichen bei den lebenden Hühnern gelegen haben. Das Veterinäramt kontrollierte den Betrieb und ordnete Maßnahmen zum Schutz der Tiere an. Beide Fälle hätten aber nichts miteinander zu tun, so der Behördensprecher Andreas Fritz.