Der Rettungshund Ace – hier bei einer Übung im Jahr 2020 – hat am Dreikönigstag einen Menschen gerettet. Foto: Gottfried Stoppel

Am Dreikönigstag ist die BRH-Rettungshundestaffel Rems-Murr in den Hohenlohekreis gerufen worden: Ein Demenzkranker wurde gesucht. Der erfolgreiche Spürhund ist für unsere Leser kein Unbekannter.

Vierbeinige Helden gibt es nicht nur in Kinderfilmen – das hat die Rettungshundestaffel Rems-Murr am Dreikönigstag wieder einmal bewiesen. Die Staffel, die dem Bundesverband Rettungshunde (BRH) angehört, war für die Suche nach einem Senioren in den Hohenlohekreis gerufen worden. Im dortigen Neuenstein war am Nachmittag ein demenzkranker 79-Jähriger aus einem Altenheim verschwunden. „Weil es im Unterland zwar eine Rettungshundestaffel, aber derzeit keinen einsatzfertigen Mantrailerhund gibt, hatten sie uns angefordert“, erklärt der Zugführer Andreas Moscal.

Ein Rettungshund entdeckt den vermissten Demenzkranken

Die Hunde aus dem Rems-Murr-Kreis hatten schließlich Erfolg: „Gegen 23.30 Uhr wurde der Vermisste im Garten eines Bauernhofes gefunden“, sagt Moscal. Der Senior sei unterkühlt gewesen und den Rettungskräften übergeben worden. „Aber es ging ihm so weit gut, dass er nicht ins Krankenhaus kam, sondern gleich ins Seniorenheim zurückgebracht wurde.“ Der erfolgreiche Rettungshund heißt Ace – und ist für unsere Leser übrigens kein Unbekannter: Im Jahr 2020 war er bereits tierischer Protagonist in einer Reportage unserer Zeitung über die BRH-Rettungshundestaffel Rems-Murr. Damals war der Mischling noch in der Ausbildung und hatte Helfer erschnüffelt, die sich auf einem Firmengelände versteckt hatten. Inzwischen ist Ace komplett zum Mantrailer-Hund ausgebildet – rund ein Dutzend Einsätze hat er in der Zwischenzeit schon absolviert.

Vor zwei Jahren haben wir die Rettungshunde beim Training begleitet:   

Die Retter haben ein geschäftiges Jahr hinter sich. Bei 20 Einsätzen haben sie insgesamt 780 Stunden ehrenamtliche Arbeit geleistet – immer mit dem Ziel, Menschen zu helfen. Für 2023 hat die Hundestaffel auch einige Pläne: Es gilt nicht nur, die laufende Ausbildung von derzeit zwölf weiteren Rettungshunden voranzutreiben. Auf dem eigenen Trainingsgelände in Welzheim gibt es viel zu tun. „Wir trainieren dort zwar schon, aber es laufen auch mehrere Umbaumaßnahmen“, sagt Moscal. Er rechnet damit, dass das Projekt frühestens Ende 2023 abgeschlossen sein wird.

Auch technisch haben die Retter aufgerüstet. „Wir haben gemerkt, dass wir die Hunde bei Einsätzen auf der freien Fläche geradezu verheizen.“ Zur Ergänzung hat sich die Hundestaffel nun auch eine Drohne angeschafft. Während die Tiere beispielsweise schlecht einsehbare Wälder durchschnüffeln, hilft von April an das Drohnenteam bei der Suche auf weiten Ebenen.