Familiär und heimelig geht’s im V-Bandits zu. Foto: Simon Granville

Das V-Bandits hat vor fünf Jahren eröffnet und ist noch immer das einzige Restaurant in Ludwigsburg, das komplett auf tierische Produkte verzichtet.

Wer Fleisch aus seinem Speiseplan gestrichen hat, für den ist das V-Bandits schon fast ein Muss. Aber auch wer sich nicht rein pflanzlich ernährt und einfach etwas Neues ausprobieren möchte, ist bei Lisa Bakavos und ihrem Team willkommen. Vor fünf Jahren hat die 51-Jährige das Lokal am Holzmarkt eröffnet. Es war das einzige rein vegane Restaurant in der Barockstadt – und ist es immer noch.

Herausfordernd seien die vergangenen Jahre gewesen, erzählt die Gastronomin. Zusammen mit ihrer Freundin hatte Bakavos das V-Bandits eröffnet, doch nach ein paar Monaten musste sie den Laden allein schmeißen. Der Freundin wurde es zu viel. Inzwischen sind Lisa, Ida und Janni ein eingespieltes Team. Ida, eine gebürtige Rumänin, kocht. Lisa kauft ein, organisiert und steht ebenfalls in der Küche. Und Ex-Mann Janni, ein Grieche, kümmert sich um die Gäste und sorgt dafür, dass sich jeder wohlfühlt. Familiär und heimelig geht’s zu im V-Bandits. Viele der Gäste kommen immer wieder. Man kennt sich und tauscht sich gern mit den Gästen am Nachbartisch aus.

Familiäre Atmosphäre

Vegan essen ist in. Im Januar 2022 gab es in Deutschland 316 rein vegan geführte Restaurants. Neun Jahre zuvor waren es nur 75 Gastronomiebetriebe, die ihren Gästen rein vegane Speisen anboten. Die vielen Neueröffnungen passen zu einer Allensbach-Analyse: 2015 gab es deutschlandweit rund 850 000 Veganer, 2021 waren es schon 1,4 Millionen Menschen, die völlig auf tierische Produkte verzichten. Der eine aus moralischen Gründen, der andere aus ökologischen und wieder andere führen gesundheitliche Gründe an.

Lisa Bakavos spürt das wachsende Interesse an einer rein pflanzlichen Ernährung – und freut sich darüber. Richtig und wichtig findet sie, dass inzwischen auch über vegane Ernährung in Kitas oder Altenheimen diskutiert wird. „Zu uns kommen aber immer mehr Menschen, die keine Veganer oder Vegetarier sind und einfach mal ausprobieren wollen, wie es schmeckt“, erzählt die 51-Jährige, die seit zehn Jahren vegan lebt.

Früher, erinnert sie sich, hat sie gern Fleisch gegessen – vor allem Burger. Doch als sie auf Facebook Videos über die industrielle Aussortierung und Tötung von männlichen Küken sah, stellte die 51-Jährige ihre Ernährung radikal um. Aus der Fleischgenießerin wurde eine Veganerin – allerdings ohne andere für ihr saftiges Steak auf dem Teller zu verurteilen, wie sie sagt.

Neben einer Standardkarte, auf der sich unter anderem Klassiker wie Schnitzel, Maultaschen und Fleischküchle finden, gibt es im V-Bandits jede Woche wechselnde Specials. Die sind besonders beliebt, verrät die Chefin. Frittierte Arancinibällchen mit Knoblauchchampignons und hausgemachtem Pesto oder ein mediterranes Risotto mit Kräuterseitlingen, getrockneten Tomaten, Paprika und Champignons. Und natürlich gibt es Burger in allen Variationen. Einen Crispy-Butternut-Burger im Pankomantel mit Ananas-Chili-Chutney und Röstzwiebeln. Einen Süßkartoffel-Kidney-Burger oder aber einen Pulled-Jackfruit-Burger.

Jack Fruit erinnert optisch an Fleisch

Die tropische Baumfrucht, die ursprünglich aus Südindien stammt, ist aus der veganen Küche nicht wegzudenken. Sie lässt sich ähnlich wie Hähnchenbrust einsetzen, eignet sich aber auch für veganes Gulasch, für Ofengerichte oder Burger. Zumal die faserige Struktur des Fruchtfleisches auch optisch an Fleisch erinnert.

„Um es schön knusprig zu bekommen, braucht man aber Zeit“, weiß der Profi. Besonders beliebt bei den Gästen, erzählt Bakavos, ist der Beyond-Burger. Er kommt ohne Soja und Gluten aus und besteht ausschließlich aus pflanzlichen Zutaten wie Erbsen und Ackerbohnenproteinen, Reis, Ölen und Gewürzen. „Der darf auf unserer Karte nicht fehlen“, sagt Lisa Bakavos.