Diese Tasche hat definitiv ausgedient. Foto: Gottfried Stoppel

Flachbildschirm und Angelmesser – es gab wieder einige interessante Fundstücke bei der Jubiläumsremsputzete. Die Mengenbilanz: nur ein halb voller Container.

Direkt zum Auftakt der Jubiläums-Remsputzete in Waiblingen hat am Samstagmorgen auch der Wettergott zumindest zeitweise ein Einsehen gehabt: Die Sonne blitzte durch die Regenwolken und irgendwie strahlte das Remsufer schon zu dem Zeitpunkt fast wie frisch gewaschen. Ein Eindruck, wird Waiblingens Leiter der Abteilung Klimaschutz und Umwelt, Klaus Läpple, später sagen, der auch mülltechnisch nicht ganz getrogen hat. Bei der Putzete 2023 kommt am Ende weitaus weniger Müll zusammen, als bei allen Aktionen in den Jahren zuvor – und keine großen, problematischen Objekte.

Zur Begrüßung eine Tafel Jubiläumsschokolade

Punkt neun Uhr hat der Erste Bürgermeister Dieter Schienmann gut 150 ehrenamtliche Müllsammler auf dem Parkplatz der Galerie am Wasen begrüßt. Ein Willkommen zur 50. Remsputzete, die inzwischen längst zur Markungsputzete in der Kernstadt und allen Stadtteilen ausgeweitet und quasi Vorläufer der kreisweit etablierten Markungsputzete wurde. Mit insgesamt 200 Freiwilligen rechnet da die Stadt in der Kernstadt samt Korber Höhe. Insgesamt seien, so Läpple, in allen Stadtteilen rund 450 Müllsammler auf Achse und verdienten sich ihrer Vesper an der Rundsporthalle: Saitenwürstle, Käsebrötchen oder in diesem Jahr auch noch eine Jubiläumskuchen.

Zum Auftakt spendiert die Stadt im Jubiläumsjahr der Waiblinger Remsputzete zunächst allen Sammelwilligen – quasi als Wegzehrung – eine Tafel der quadratisch praktischen Jubiläumsschokolade. Alpenvollmilch, versehen mit dem Logo „Aktion Saubere Stadt“, damit nicht womöglich irgendjemand auf die Idee kommt, die Verpackung im Gebüsch zu entsorgen. Ausgerüstet wird jedes Teilnehmergrüppchen am Wasenparkplatz natürlich auch mit den üblichen Sammelutensilien: Handschuhe, Müllsäcke, teils auch mit Greifwerkzeug und Warnwesten.

Überraschungspaket für die interessantesten Funde

Remsaufwärts gleicht der Auftakt der vor allem auch von vielen Familien mit kleinen Kindern wahrgenommenen Putzete zunächst eher einem Art Wettbewerb. Einer Jagd nach dem entlang der Galerie Stihl doch etwas raren Gut Müll. „Ich hab den Ersten“, ruft triumphierend ein sammelbegeisterter Fünfjähriger direkt am Steg über die Rems. Ab in den Müllsack und weiter geht’s. Schließlich winkt beim Putzjubiläum den Findern der zehn ungewöhnlichsten Fundstücke eine Überraschung.

Die Hauptüberraschung bei der Rems- und Markungsputzete sei aber letztlich, dass im Vergleich zu früheren Zeiten sehr wenig Müll habe aufgesammelt werden müssen, berichtet am Abend Klaus Läpple. „Es gab keine so großen Aktionen“ – sprich großformatige Fundstücke wie etwa in der Rems versenkte Autos. Läpple: „Sofas einfach in die Landschaft wegschmeißen, das machen die Leute nicht mehr.“ Über di Gründe ist man seitens Stadt nicht so ganz schlüssig. „Von allem etwas.“ Klar sei die Hoffnung, dass da die Aufklärung fruchte. Andererseits seien natürlich auch die Möglichkeiten der legalen Entsorgung deutlich attraktiver.

Die Folge bei der Waiblinger Sammlung: Nur einer der beiden Zehn-Kubikmeter-Container war am Ende gerade mal halb voll. „Da reicht uns im kommenden Jahr einer“, sagt Läpple In früheren Jahren habe man je Putzete Kapazität von bis zu 30 Kubikmetern bereit stellen müssen. Trotzdem hat es auch diesmal nicht an interessante Fundstücken gemangelt Ein Flachbildfernseher war mit dabei, diverse Spraydosen, ein Rollcontainer oben auf der Korber Höhe und unten an der Rems ein Angelmesser, das sofort einen dankbaren Abnehmer gefunden hat. Die Regiorad Stuttgart wird sich eines ihrer Räder beim Waiblinger Bauhof abholen können. Und eines hat Läpple ganz besonders erleichtert: „ Es war kaum Sondermüll mit dabei – vor allem kein Asbest.“