Benjamin Netanjahu befindet sich derzeit auf USA-Reise. Foto: dpa/Susan Walsh

Israels Premier hatte in einer Rede vor dem US-Kongress keine Vereinbarung über ein Geisel-Abkommen angekündigt. Nach einem Treffen mit ihm und Biden sollen einige Angehörige nun neue Hoffnung haben.

Die Angehörigen von acht in Gaza festgehaltenen amerikanisch-israelischen Entführten hoffen nach einem Treffen mit US-Präsident Joe Biden und dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu auf ein baldiges Geisel-Abkommen. Sie seien nach dem Gespräch im Weißen Haus „optimistischer als zuvor“, dass in den kommenden Tagen ein Abkommen zustande kommt, zitierte das US-Nachrichtenportal „Axios“ Quellen, die bei dem Treffen der Angehörigen mit Biden und Netanjahu dabei waren. 

Das einstündige Treffen im Weißen Haus habe im Rahmen von Bidens Bemühungen stattgefunden, Druck auf Netanjahu auszuüben, damit dieser ein Abkommen abschließt, berichtete „Axios“ unter Berufung auf US-Beamte. Laut drei Quellen, die an dem Treffen teilnahmen, sagte Netanjahu den Angehörigen zu, Israel werde innerhalb weniger Tage einen aktualisierten Vorschlag für ein Abkommen vorlegen. Nächste Woche sollen die indirekten Verhandlungen, bei denen die USA, Katar und Ägypten vermitteln, fortgesetzt werden.

Dabei geht es um eine Waffenruhe, in deren Verlauf Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnisse freigelassen werden sollen. Biden sicherte den Angehörigen laut „Axios“ zu, er werde sich weiter für ein Abkommen einsetzen. Netanjahu hatte zuvor bei einer Rede vor dem US-Kongress entgegen den Hoffnungen von Angehörigen der 115 noch in Gaza verbliebenen Geiseln keine Vereinbarung angekündigt.