Der Gemeinderat hat nun zugestimmt, leer stehende Räume an der Oberen Bachstraße in Bernhausen zu übernehmen. Foto: C. Holowiecki

Den Ämtern in Filderstadt wird es zu eng, daher hat der Gemeinderat nun beschlossen, dass die Ex-AOK-Räumlichkeiten in Bernhausen angemietet werden sollen. Doch auch das wird die Situation längst nicht entschärfen. Auch der Bürgerservice soll umziehen.

Immer mehr Beschäftigte, immer mehr Aufgaben: Der Stadtverwaltung Filderstadt wird es schon lang zu eng in ihren Gebäuden, und barrierefrei und bürgerfreundlich erreichbar sind viele Büros auch nicht. Immer wieder werden daher neue zusätzliche Räumlichkeiten bezogen, zuletzt etwa entlang der Uhlbergstraße in Plattenhardt. Acht Verwaltungsstandorte gibt es aktuell allein in Bernhausen. Bald soll ein neunter dazukommen. In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat dem Ansinnen der Verwaltung einhellig zugestimmt, wonach leer stehende Räume an der Oberen Bachstraße umgebaut und für kommunale Beschäftigte als Büros genutzt werden sollen. Konkret geht es um das lang gezogene Gebäude mit den prägnanten türkisfarbenen Elementen an der Fassade mit den Hausnummern 13 und 15. Früher residierte dort die AOK. „Mit der Anmietung in der Oberen Bachstraße 13 und 15 bietet sich nun die Möglichkeit, diese Räume für das Sachgebiet für Aufenthalt und Einwanderung umzubauen“, heißt es in der Vorlage aus dem Haupt- und Personalamt. Sprich: Der ehemals als Ausländerbehörde bekannte Fachbereich soll aus der Rosenstraße weg- und dort einziehen. Das wiederum wird dem Ordnungsamt vor Ort mehr Platz verschaffen.

192 000 Euro sind für das Umzugsprojekt veranschlagt, die Neueröffnung ist für Juli geplant. Viel Geld, doch eine Alternative gebe es nicht. Zwar läuft aktuell ein städtebaulicher Wettbewerb für ein mögliches neues Verwaltungsquartier in Bernhausen, doch da wird so schnell nichts passieren. „Mit der Fertigstellung der neuen Gebäude wird erst in acht bis zehn Jahren gerechnet“, heißt es in der Vorlage.

die Verwaltung hat bereits weitere Umzüge und Rochaden im Blick

Die Büros an der Oberen Bachstraße werden aber längst nicht ausreichen. Die Verwaltung hat bereits weitere Umzüge beziehungsweise Rochaden im Blick. Auch rund ums Verwaltungsgebäude Aicher Straße 9 beispielsweise sind Veränderungen in Planung, um die beengte Raumsituation zu entzerren. Das Referat für Wirtschaft und Marketing etwa soll ausziehen, dafür werden Flächen von etwa 120 Quadratmetern gesucht, der Bürgerservice wiederum soll dorthin umziehen, wo bis vor einigen Monaten sowohl der Herrenausstatter Steeb als auch das Schreibwarengeschäft Villa ihre Verkaufsräume hatten. „Da können wir auch das, was wir uns unter Datenschutz und Diskretion vorstellen, besser umsetzen“, erklärte der Oberbürgermeister Christoph Traub in der Sitzung.

Eine Visualisierung in den Schaufenstern weist bereits auf die bevorstehende Veränderung hin. Momentan ist der Bürgerservice noch am Dr.-Peter-Bümlein-Platz verortet. Was mit diesem Standort passieren soll, ist aktuell noch unklar. „Der Zustand des Gebäudes wird heutigen Standards nicht mehr gerecht, sodass auch hier darüber zu diskutieren sein wird, ob das Gebäude künftig als Verwaltungsstandort bestehen bleiben soll. Die Stadtverwaltung möchte die Diskussion über eine generelle Neukonzeption des gesamten Bahnhofplatzes anregen“, heißt es in der Vorlage.