Beitrag zum Energiesparen: Wenn das Gärtringer Freibad den Betrieb wieder aufnimmt, soll das Schwimmerbecken ausschließlich mit Solarthermie beheizt werden. Der genaue Öffnungstermin steht noch nicht fest, soll aber noch im Sommer erfolgen. Foto: Archiv/Thomas Bischof

Die Gemeinde spart nach eigenen Angaben auf verschiedenen Wegen bereits seit Jahren Energie. Jetzt plant die Verwaltung kurzfristige Maßnahmen für die Krise und ein langfristiges Energie- und Klimaschutzkonzept.

Gärtringen setzt aufgrund der drohenden Gasmangellage einen Krisenstab ein, der konkrete Maßnahmen beschließen soll, wie im Herbst und Winter kurzfristig noch mehr Energie gespart werden kann als bisher. Wie Bürgermeister Thomas Riesch mitteilt, will die Verwaltung bis zum Ende der Sommerferien einen Stufenplan erstellen, um flexibel auf krisenbedingten Energiemangel zu reagieren.

Energiesparen und die Reduktion des CO2-Ausstoßes ist der Verwaltung und dem Gemeinderat nicht erst in Zeiten der russischen Bedrohung ein wichtiges strategisches Anliegen“, sagt Riesch. Seit 2020 beziehe die Gemeinde für ihre Gebäude 100 Prozent Ökostrom aus erneuerbaren Energien. Bereits von 2016 bis 2021 hat Gärtringen an dem geförderten Programm „gebündeltes Energiemanagement“ teilgenommen, bei dem kommunale Liegenschaften von externen Experten energetisch auf Herz und Nieren geprüft wurden und konkrete Maßnahmen zur Energieeinsparung entwickelt, umgesetzt und kontrolliert wurden.

Maßnahmen zeigen messbare Erfolge

Seitdem gibt es einen jährlichen Energiebericht und nach Rathausangaben messbare Erfolge. Bereits 2017 habe man Verwaltungsmitarbeiter zu „Energiemanagern kommunal“ ausgebildet sowie 2018 eine Energiemanagementsoftware zur Überwachung und Auswertung des Energieverbrauchs der kommunalen Gebäude eingeführt.

Zudem werde seit Anfang der 2000er-Jahre bei Gebäudesanierungen verstärkt auf Energieeffizienz und Gebäudedämmung geachtet – zum Beispiel, indem man bei Gebäude- und Straßenbeleuchtungen auf energiesparende LED-Beleuchtungen setze. Auch das vor vier Jahren beschlossene Mobilitätskonzept zeige Erfolge – etwa beim Einsatz von Elektrofahrzeugen im Fuhrpark der Gemeinde oder beim Ausbau des Netzwerks öffentlicher Ladesäulen oder der Einführung von Elektro-Carsharing-Angeboten.

Neues Konzept kommt im Herbst vor den Gemeinderat

„Bereits seit Herbst 2021 arbeitet die Gemeindeverwaltung an Vorplanungen für ein Energie- und Klimaschutzkonzept“, erklärt Bürgermeister Riesch. Dieses soll eine mittel- bis langfristige Strategie enthalten. Dazu gehören vor allem ein Plan zum Ausbau der Energieerzeugung mit regenerativen Energien auf der Gärtringer Markung (inklusive Standorten für Freiflächen-Photovoltaikanlagen und Windkraftanlagen).

Im Herbst will Gärtringen das Gerüst seines Energie- und Klimaschutzkonzepts dem Gemeinderat und der Öffentlichkeit präsentieren und zur Diskussion stellen.