Dusche, WC, ein Bett, ein Tisch – das reicht dem Esslinger Rafael Treite. Foto: Ines Rudel/Ines Rudel

Rafael Treite hatte ein Loft, eine Rolex und einen italienischen Sportwagen. Doch irgendwann wurde ihm alles zu viel. Nun lebt er als Minimalist. [Plus-Archiv]

Noch besitzt Rafael Treite ein dreistöckiges Patrizierhaus in der Esslinger Altstadt. Den Dachstuhl hat er vor einiger Zeit zu einem Luxusloft ausgebaut: Küchenmöbel von Schüller, Badausstattung von Philippe Starck, Vollholz-Lärchenfußboden, offener Wohnbereich, Terrasse mit Blick auf die Stadtkirche. Hier könnte Treite seine Tage verbringen – tut er aber nicht. Stattdessen haust er im Souterrain auf neun Quadratmetern: Kochnische, Dusche, WC, ein Bett, ein Stuhl, ein Tisch, ein winziges Fenster. Der Hausherr stößt mit seinen 1,80 Meter fast an die Zimmerdecke. Eine Gefängniszelle wirkt komfortabler. „Es war eine bewusste Entscheidung, mich zu beschränken“, sagt der 51-Jährige. „Ich wollte die materiellen Dinge loslassen.“