Karl Heinz Bohrer war einer der wichtigsten und streitbarsten Intellektuellen der Bundesrepublik. Mit 88 Jahren ist er in London gestorben.
Stuttgart - „Mit Dolchen sprechen“ – diesen Titel seines letzten Buches könnte man auch über das Leben des deutschen Vorzeige-Ästheten, Gelehrten und Publizisten Karl Heinz Bohrer setzen. Geschliffene Attacken gegen die farb- und stillose Tartüfferie der Nachkriegszeit waren das Markenzeichen des früheren Literaturchefs der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, Literaturprofessors und „Merkur“-Herausgebers. Gegen geistiges Zombietum – ein Ausdruck, den er ebenso geprägt hat wie das böse Wort vom „Gutmensch“ – zog er zu Felde. Und darunter konnte vieles fallen: linkssentimentale Wehleidigkeit, Helmut Kohl oder ein Deutschland, das in den Schlümpfen oder den Mainzelmännchen seine angemessenen Galionsfiguren gefunden hat.
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