Am Klinikum Herrenberg befindet sich noch die Notfallpraxis des Ärztliche Bereitschaftsdienstes - nur: wie lange noch? Foto: /Stefanie Schlecht

Der Klinikverbund Südwest, Böblingen und Calw fordern die Erhaltung von Herrenberg und Nagold.

Die Ankündigung der Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) die Struktur des ärztlichen Bereitschaftsdienstes komplett neu aufzustellen, hat eine Welle des Protests ausgelöst – und nun auch zu einer Resolution der beteiligten Landkreise geführt.

An diesem Montag haben auch die beiden Trägerlandkreise des Klinikverbund Südwest, Böblingen und Calw, in ihren Kreistagen eine gemeinsame Resolution gegen die geplante Schließung der Notfallpraxen Herrenberg und Nagold. Darüber informierte das Landratsamt.

„Es muss andere Lösungen geben

„Die geplante Neuordnung würde in ihrer aktuellen Form eine gravierende Verschlechterung für die Menschen bedeuten. Dafür muss es andere Lösungen geben“, so die Botschaft der beiden Landräte, Roland Bernhard, Landkreis Böblingen, und Helmut Riegger, Landkreis Calw.

Zentrale Forderung ist die Erhaltung der beiden Notfallpraxen in Herrenberg und Nagold. Es dürfe keine Verlagerung der kassenärztlichen Aufgaben in die Klinikambulanzen geben, heißt es im Resolutionstext. Die KVBW müsse ihrem Sicherstellungsauftrag auch in Zukunft flächendeckend nachkommen. Konkret fordern die Landkreise und der KVSW auch eine kurzfristige Sonderregelung, um die Finanzierung von Poolärzten zu sichern.

Sollte es trotz allem zu Schließungen kommen, wird zeitnah ein struktureller, personeller und finanzieller Ausgleich gefordert, um den Mehraufwand der Kliniken in der Notfallversorgung aufzufangen beziehungsweise um im Rahmen von medizinischen Versorgungszentren eine Versorgung in den Abendstunden und am Wochenende zu ermöglichen.