Mit welchen Verkehrsmitteln bewegen sich die Menschen fort? Eine Befragung in Böblingen will das jetzt herausfinden. Foto: Archiv/Thomas Bischof

Bei einem Langzeitprojekt der Technischen Universität Dresden werden seit gut 50 Jahren Daten zur Mobilität der Menschen erhoben. Jetzt ist eine Befragung in Böblingen gestartet, die sich an zufällig ausgewählte Haushalte richtet.

Die alltägliche Mobilität der Bevölkerung in Böblingen steht im Mittelpunkt einer Haushaltsbefragung, die die Technische Universität (TU) Dresden nun in Böblingen gestartet hat. Die Untersuchung ist Teil des Forschungsprojektes „Mobilität in Städten“, das in mehr als 500 deutschen Städten und Gemeinden zeitgleich läuft. Das als „System repräsentativer Verkehrsbefragungen“ (SrV) konzipierte Projekt liefert Erkenntnisse und Grunddaten für die örtliche und regionale Verkehrsplanung.

Adressen per Zufallsgenerator ermittelt

Die Befragung richtet sich an Bürgerinnen und Bürger aus allen Bevölkerungsschichten. Es geht unter anderem darum, ob und mit welchen Verkehrsmitteln sie im Alltag unterwegs sind und welche Entfernungen dabei zurückgelegt werden. Da die Voraussetzungen für die Mobilität individuell sehr unterschiedlich sein können, wird beispielsweise auch nach Führerscheinbesitz, Erreichbarkeit von Haltestellen und dem Zeitaufwand für die täglichen Wege gefragt.

Im Zufallsverfahren ermittelte Haushalte

Die Adressen der ausgewählten Haushalte wurden per Zufallsverfahren aus dem Melderegister gezogen. Diese Haushalte erhalten ein Ankündigungsschreiben, das sie über die Befragung informiert und um Mitwirkung bittet. Die Teilnahme an der Erhebung ist freiwillig, doch jeder Haushalt werde gebraucht, so die TU.

Befragung läuft über zwölf Monate

Die anonymisierte Datenauswertung liefert ein Bild über die Mobilität in der Stadt und ermöglicht den Vergleich mit Kommunen ähnlicher Größenordnung. Da insgesamt mehr als 270 000 Personen befragt werden, lassen sich Erkenntnisse zu stadtübergreifenden Trends gewinnen.

Antworten über Internet oder Telefon möglich

Die Befragung läuft über zwölf Monate. Die Fragen können flexibel über einen Online-Zugang beantwortet werden. Alternativ steht am Telefon geschultes Interviewpersonal zur Verfügung. Auch eine Telefonhotline und ein Webchat sind eingerichtet.

Das SrV-Projekt wurde an der TU Dresden 1972 gegründet. Durch die regelmäßige Wiederholung der Untersuchung im Abstand von fünf Jahren liegen Erkenntnisse zur Verkehrsentwicklung über einen Zeithorizont von nahezu 50 Jahren vor. Sie zeigen unter anderem, dass Mobilität und Verkehr stadt- und gemeindespezifisch große Unterschiede aufweisen können.

Info Weiterführende Informationen sind unter https://tu-dresden.de/srv zu finden.