Sie spielte stets zweite Geige – aber das so glamourös wie keine: Prinzessin Margaret, die Schwester der Queen. Foto: imago images/ZUMA Wire/imago

Sie waren grundverschieden und doch eng verbunden: Queen Elizabeth II. und ihre Schwester Margaret. Vor 20 Jahren starb die elegante, ausschweifende, unvernünftige Prinzessin.

London - Whisky, Zigaretten und Männer: Die Schwester der britischen Königin Elizabeth II. war alles, was die Queen nicht ist - ausschweifend, unvernünftig und glamourös. Trotzdem waren die beiden ein Herz und eine Seele. Vor 20 Jahren, am 9. Februar 2002, starb Prinzessin Margaret.

Die am 21. August 1930 auf dem schottischen Glamis Castle als Prinzessin von York geborene Margaret stand ein Leben lang im Schatten ihrer vier Jahre älteren Schwester. Doch die zweite Geige spielte sie so glamourös wie keine andere: Margaret wusste die Freiheiten zu nutzen, die ihr ihre Position ermöglichten. In den 50er und 60er Jahren galt sie als Stilikone. „Sie war die Diana ihrer Zeit, optimistisch und glamourös, eine Prinzessin wie sie im Buche steht“, schrieb einst die BBC. „Sie hat das Leben in vollen Zügen genossen“, resümierte Prinz Charles nach dem Tod seiner Tante.

Ein ausschweifendes Leben

Doch das sorglose Leben forderte einen hohen Preis. Ihre Gesundheit litt unter dem Tabak- und Alkoholgenuss schwer. Die Gräfin von Snowdon, wie ihr offizieller Titel später lautete, starb im Alter von 71 Jahren noch vor ihrer Mutter Queen Mum, nachdem sie mehrere Schlaganfälle erlitten hatte.

Trotz ihrer Freiheiten blieb Margaret das private Glück versagt. Ihre große Liebe, den Royal-Airforce-Piloten Peter Townsend, durfte sie nicht heiraten. Der wegen seines Einsatzes in der Luftschlacht um England im Zweiten Weltkrieg als Held verehrte Pilot war geschieden und daher nicht als Ehemann für Margaret geeignet, befanden Elizabeth II. und Queen Mum.

Ihre große Liebe durfte sich nicht heiraten

Dass die Queen-Schwester und der 15 Jahre ältere Townsend ein zärtliches Verhältnis hatten, war bei der Krönung Elizabeths 1953 ans Tageslicht gekommen: Margaret hatte dem Offizier, der damals im königlichen Haushalt diente, vor aller Augen fürsorglich den Staub von der Jacke gewischt. In einem öffentlichen Statement distanzierte sie sich später von ihren Hochzeitsplänen mit ihm. Sie hätte nicht nur ihren Platz in der Thronfolge, sondern auch die finanzielle Unterstützung des Palasts verloren.

Zum Ende ihres Lebens wurde Margaret zunehmend depressiv. Nachdem sie sich in der Badewanne beide Füße verbrüht hatte, war sie zeitweise auf einen Rollstuhl angewiesen und ließ sich kaum noch sehen. Mit ihrer Gesundheit ging es rapide bergab. Die Boulevardpresse zeigte jedoch wenig Mitleid und spekulierte, Margaret zerfließe lediglich in Selbstmitleid.

Queen verlor ihre wichtigste Vertraute

Für die Queen waren der Tod ihrer Schwester und kurz darauf ihrer Mutter im Jahr ihres 50. Thronjubiläums 2002 ein schwerer Schlag. Elizabeth soll Margaret immer innig geliebt haben – auch wenn die beiden unterschiedlicher kaum hätten sein können.