Berlins Torhüter Oliver Christensen (li.) freut sich mit Antreiber Kevin Prince Boateng. Foto: IMAGO/Eibner/IMAGO/Eibner/Memmler

Dem Hamburger SV hat in den Relegationsspielen um den Bundesliga-Aufstieg gegen Hertha BSC der entscheidende Tick gefehlt, heißt es in der Pressestimmen. Doch auch bei den Berlinern darf sich jetzt keiner zurücklehnen.

Der tiefe Frust stand Tim Walter ins Gesicht geschrieben. „Momentan empfinden wir nur Leere“, sagte der Trainer des Hamburger SV nach dem Relegations-K.o. gegen Hertha BSC. Die durch die 0:2 (0:1)-Heimniederlage erneut verpasste Bundesliga-Rückkehr nagte an Walter, doch er gibt nicht auf.„Wir haben etwas angestoßen, sind aber noch nicht am Ende“, sagte Walter.

Hier die Pressestimmen zum Spiel:

Der Tagesspiegel „Es ist nicht alles gut bei der Hertha. Der Abstieg wurde gerade so vermieden, trotzdem gab es bei Sportchef Fredi Bobic und bei Hertha ein Versagen auf allen Ebenen. Zumindest der letzte Akt war ein beeindruckender. Eine schlechte Saison ging für Hertha BSC doch noch versöhnlich zu Ende. Vieles löste sich im Jubel auf. Aber gut ist deswegen noch lange nicht alles.“

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Süddeutsche Zeitung „Mies gelaufen für den HSV. In Hamburg ist die Niedergeschlagenheit nach dem erneuten Nicht-Aufstieg groß. Trotzdem glauben manche auch an einen Reifeprozess im Club. Es war eher eine Stimmung, die an eine nicht bestandene Führerscheinprüfung erinnerte: Mies gelaufen. Wir müssen halt noch ein bisschen dazulernen. Aber wenn wir wir fleißig sind, klappt es nächstes Jahr mit dem Aufstieg.“

Bild-Zeitung „Glückwunsch, Hertha! Schade, HSV! Hertha gewinnt das Relegations-Rückspiel beim HSV 2:0, bleibt in der Bundesliga. Eine schaurige Saison der Berliner findet doch noch ein gutes Ende. Nach dem 0:1 im Hinspiel bewahrt Trainer Felix Magath die Ruhe, steht meistens stoisch am Rand, regt sich nur bei den Toren. Geschätzt 1,5 Mio. Rettungsprämie kassiert er jetzt.“

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Hamburger Abendblatt „Tränen im Volkspark. Aus der Traum von der Bundesliga. Ausgerechnet der beste der Saison patzte im Finale: HSV-Torwart Daniel Heuer Fernandes macht beim 0:2 eine unglückliche Figur.“

Hamburger Morgenpost „Aus und vorbei. Weil am Ende eben doch ein Tick fehlte, um den Favoriten in die Knie zu zwingen. Das Ende einer so grandiosen letzten Saisonphase, die den HSV der Bundesliga nahe brachte. Ein Schritt fehlte am Ende. Sie werden es wieder versuchen. Auch wenn daran gestern Abend so schnell kaum jemand denken wollte.“

Berliner Zeitung „Nach dem Klassenerhalt ist vor dem totalen Restart eines zuletzt in arge Nöte geratenen Clubs. Was im Besonderen für Fredi Bobic die fraglos größte Herausforderung in seiner Karriere als Fußball-Manager zur Konsequenz hat. Wenn man die Reihe der Fehlgriffe auf der Trainerposition betrachtet, kommt man zu dem Schluss, dass die Hertha in den vergangenen Jahren bei der Besetzung dieser Schlüsselposition im Endeffekt wirklich alles falsch gemacht und sich damit an den Rande des Abgrunds gebracht hat. Bobic muss nun flugs einen leitenden Angestellten finden, der mehr ist als nur ein Fußballlehrer, also einen Typen, der mit seiner Arbeit womöglich sogar eine Ära prägt.“