VfB-Keeper Florian Müller (li.) war am Sonntag nicht nur gegen Thomas Müller gefordert. Foto: imago//Frank Hoermann

Nah dran war der VfB Stuttgart am Auswärtssieg beim FC Bayern – wir haben die Pressestimmen nach dem 2:2 in der Münchner Arena zusammengefasst.

Der VfB Stuttgart darf auf den direkten Klassenverbleib in der Bundesliga hoffen. Das Team von Pellegrino Matarazzo erkämpfte sich am Sonntag beim deutschen Meister FC Bayern München ein 2:2 (2:1) und verkürzte damit den Rückstand auf Hertha BSC auf drei Punkte. Allerdings beträgt der Vorsprung des Tabellen-16. auch auf den Vorletzten Arminia Bielefeld nur drei Zähler. Wir haben die Pressestimmen nach der Partie beim FC Bayern gesammelt.

Süddeutsche Zeitung: Wer einen lockeren Sieg des FC Bayern erwartete, erlebte eine seltsame zweiten Hälfte, in der die abstiegsgefährdeten Stuttgarter nach Sasa Kalajdzics Ausgleich (52.) von einem Gewissenskonflikt in den nächsten stürzten. Sollten sie gegen diesen in der Defensive doch recht einladenden Rekordmeister auf Sieg spielen oder doch lieber den einen Punkt verteidigen? In einer turbulenten Schlussphase häuften beide Teams Chance auf Chance, aber dem 3:2 waren die Stuttgarter am Ende näher als die Bayern.

Kicker: Der FC Bayern hatte in der ersten halben Stunde zwar mehr Ballbesitz, bot den auf Konter lauernden Stuttgartern aber durch ein offenes Zentrum und simple Ballverluste unheimlich viel an. Nianzous Tempodefizite taten ihr Übriges. Dass es nicht 0:2 stand, lag nur daran, dass Marmoush eine dicke Konterchance ausließ (23.). Es sollte sich rächen. Gegen die im 5-4-1 verteidigenden Stuttgarter – Führich und Sosa rückten nach hinten, Marmoush und Tiago Tomas ließen sich fallen – machte der Rekordmeister nun Druck. Zudem wirkte das zentrale Mittelfeld stabiler und präsenter.

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Das 2:1 zur Pause war die logische Folge. Der VfB blieb davon aber unbeeindruckt, kam frisch und mutig aus der Kabine, verteidigte aggressiv und nutzte die kapitalen Fehler von Upamecano und Nianzou zum 2:2. Kalajdzic verpasste sogar den Doppelschlag (53.), auch danach hatten die Stuttgarter weitere Chancen.

Bild: Bei Stuttgarts 2:2 im Süd-Derby beim FC Bayern riecht es immer wieder nach Sensation

Münchner Merkur: Bei der Meisterfeier des FC Bayern in der Münchner Arena war Tanguy Nianzou auf dem Platz ähnlich zurückhaltend wie zuvor im Spiel. Die Bayern patzten beim 2:2 (2:1) gegen Abstiegskandidat VfB Stuttgart, vor allem der 19-jährige Nianzou fiel durch Fehler in der Abwehr immer wieder auf. Über einen schwachen Gesamteindruck half auch eine Passquote von 98 Prozent nicht hinweg.

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Beim 1:0 durch Tago Tomas (35.) ließ sich der Innenverteidiger von Vorlagengeber Omar Marmoush überlaufen und einfach abschütteln. „Absolute Amateuraktion. Gerade als Innenverteidiger musst du da direkt draufgehen“, meinte der Dazn-Experte und Ex-Bayer Sandro Wagner im Live-Kommentar zu der Szene.

Spox.com: Wilde erste Halbzeit, in der der VfB mit einer Führung in die Pause hätten gehen MÜSSEN. Bayern startete im innerhalb der Mannschaft so beliebten 4-2-3-1-System. Der VfB positionierte sich in einer 3-4-2-1-Formation tief in der eigenen Hälfte. Die Gäste verstecken sich allerdings nicht und schalteten nach Ballgewinn sofort über die schnellen, Marmoush, Führich und Tomas um.

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Nach der Pause bot sich ein ähnliches Bild. Bayern drückte, doch auch der VfB bewies Moral und konterte sich schnell zum 2:2-Ausgleich. Stuttgart ging nun mehr Risiko und schob etwas höher, während die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann versuchte, über Ballbesitz Ruhe reinzubringen. Richtig beruhigen konnte der Rekordmeister das Spiel aber nicht. Der VfB (jetzt in einem 4-4-2) blieb bei seinen Umschaltaktionen immer gefährlich, schrammte erneut mehrmals an einer Führung vorbei, ehe Lewandowski mit einem Lattenschuss auf der anderen Seite ebenfalls nur knapp scheiterte (77.). In der Schlussphase war Stuttgart dem Sieg näher als Bayern.

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