Der Durchschnitt der Haushaltsstromkosten lag im zweiten Halbjahr 2020 in der EU bei 21,34 Cent. Das ist deutlich unter dem Preisniveau Deutschlands. (Symbolbild) Foto: imago images/avanti/Avanti/Ralf Poller via www.imago-images.de

Laut Statistikamts Eurostat zahlt ein Haushalt mit üblichem Jahresverbrauch satte 30 Cent pro Kilowattstunde in Deutschland. Selbst in Dänemark ist die Energie inzwischen günstiger.

Berlin - Haushaltsstrom ist nirgendwo in Europa so teuer wie in Deutschland. Nach Zahlen des europäischen Statistikamts Eurostat musste ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch zwischen 2500 und 5000 Kilowattstunden im zweiten Halbjahr 2020 für eine Kilowattstunde 30,06 Cent bezahlen. Deutschland war damit weiter Spitzenreiter bei den Stromkosten.

Auf dem zweiten Platz liegt Dänemark: Bei Deutschlands nördlichem Nachbarn kostete eine Kilowattstunde inklusive aller Abgaben und Steuern 28,19 Cent. Deutschland hatte 2019 von Dänemark den europäischen Spitzenplatz bei den Stromkosten übernommen. Im Durchschnitt der 27 EU-Länder kostete die Kilowattstunde im 2. Halbjahr 2020 den Eurostat-Zahlen zufolge 21,34 Cent.

Der Fraktionschef der Linken im Bundestag, Dietmar Bartsch, forderte Reformen bei den Stromkosten. „Deutschland ist „Europameister“ bei den Strompreisen. Sie sind inakzeptabel hoch und müssen deutlich sinken“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag). Die Stromsteuer müsse für Privathaushalte abgeschafft und die EEG-Umlage grundlegend reformiert werden. Die Linke im Bundestag hatte beim Statistischen Bundesamt Zahlen zu den Strompreisen angefordert. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) will, dass die EEG-Umlage vollständig abgeschafft und die Förderung der Ökostrom-Umlagen aus Steuermitteln bezahlt wird.