Pierre-Enric Steiger wirbt für sich und sein Programm. Doch der Präsidentschaftskandidat des VfB Stuttgart hat sich nun in einem Podcast unglücklich geäußert. Foto: Baumann

Pierre-Enric Steiger will Präsident des VfB Stuttgart werden, weshalb er viele Möglichkeiten nutzt, um öffentlich aufzutreten. Mit einer unglücklichen Äußerung hat er sich nun in Erklärungsnot gebracht – die Reaktionen blieben nicht aus.

Stuttgart - Pierre-Enric Steiger befindet sich auf Wahlkampftour. Bis zur Mitgliederversammlung am 18. Juli will er ja noch Fans überzeugen und Stimmen gewinnen, um der neue Präsident des VfB Stuttgart zu werden. So häufen sich die öffentlichen Auftritte, und der 49-jährige Familienvater stand kürzlich auch im VfB-Podcast „Bruddelei“ Rede und Antwort. Vieles lief gut, aber die Aussagen zum Themenbereich Christentum haben im Internet heftige Reaktionen ausgelöst. Dem Präsidenten der Björn-Steiger-Stiftung wird gar Rassismus vorgeworfen.

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Grundsätzlich sollte der Herausforderer von Amtsinhaber Claus Vogt ausführen, wie sich sein christlicher Glaube auf den Lebensalltag auswirkt. Und da Steiger ein Mann ist, der gerne erklärt und weit ausholt, erläuterte er, inwieweit das Prinzip der Nächstenliebe im Rettungsdienstwesen eine Rolle spiele. Er weiß ja, wovon er spricht, da Steiger im Auftrag der Bundesregierung schon mehrfach unterwegs war, um in anderen Ländern sein Wissen darüber zu vermitteln, wie man eine Notfallhilfe aufbauen kann.

Seine persönlichen Erfahrungen und Erkenntnisse in nicht christlich geprägten Ländern formulierte Steiger folgendermaßen: „Ohne den christlichen Glauben kriegt man die Struktur nicht hin. Wenn diese Nächstenliebe nicht da ist, sondern der Gegenüber einem völlig wurst und egal ist, dann kann ich diese Prozessketten (im Rettungswesen, Anmerkung der Redaktion) nicht abbilden.“

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Mit diesen Einlassungen löste der Präsidentschaftskandidat in Teilen der VfB-Anhängerschaft Empörung aus. Was Steiger veranlasste, am Dienstag auf Twitter zu reagieren. Seine Aussage hätte, um Missverständnissen vorzubeugen, in einem breiteren ethischen Kontext erläutert werden müssen. „Als Christ respektiere ich jedweden religiösen Glauben unserer Mitmenschen zutiefst – weltweit. Sollte sich dennoch jemand aufgrund meiner Äußerung beleidigt oder angegriffen fühlen, dann bedauere ich dies. Dies war nicht meine Absicht – und entspricht auch nicht meinem religiösen Grundverständnis.“ Eine Erklärung, die manchem VfB-Fan aber als Entschuldigung nicht genügte.