Laura Siegemund hat das Viertelfinale beim Porsche Tennis Grand Prix in Stuttgart erreicht. Foto: Pressefoto Baumann/Hansjürgen Britsch

Laura Siegemund meldet sich beim Porsche Tennis Grand Prix in Stuttgart nach ihrer Verletzungspause eindrucksvoll zurück und zieht ins Viertelfinale ein. Das Ende des Matches hatte sie sich anders vorgestellt.

Nach einem abrupten Ende ihres Achtelfinal-Matches hat Laura Siegemund beim Tennis-Turnier in Stuttgart erstmals seit ihrem Titelgewinn 2017 die Chance auf das Halbfinale. Die 34 Jahre alte Schwäbin führte am Donnerstag im Achtelfinale gegen die Weltranglisten-Fünfte Maria Sakkari 6:4, 3:1, als die Griechin aufgab. „Ich war jetzt auch sehr überrascht, und es ist natürlich mega-schade“, sagte Siegemund, „aber ich freue mich natürlich trotzdem, dass ich eine Runde weiter bin, auch wenn es absolut nicht so ist, wie man das haben möchte.“ Sakkari konnte das Match nach WTA-Angaben wegen Magenproblemen nicht fortsetzen.

Anders als die deutsche Nummer eins Angelique Kerber, die am Mittwoch in der ersten Runde eine weitere Enttäuschung hinnehmen musste, sicherte sich Wildcard-Inhaberin Siegemund das nächste Erfolgserlebnis. Am Freitag trifft sie in der Runde der besten Acht auf die ungesetzte Russin Ljudmila Samsonowa, die überraschend gegen die tschechische Spitzenspielerin Karolina Pliskova weiterkam.

Vor fünf Jahren hatte Siegemund mit einer eindrucksvollen Siegesserie den Turniererfolg beim Porsche Grand Prix gefeiert. 2016 hatte sie zudem im Endspiel gegen Kerber gestanden. „Ich bin fünf Jahre älter jetzt. Das sagt eigentlich schon alles“, antwortete Siegemund beim Interview auf dem Centre Court schmunzelnd auf die Frage, wie sie sich im Vergleich zu 2017 fühle: „Ich habe tatsächlich ein paar Jahre mehr auf dem Buckel, da kommt man nicht drum rum. Aber ich habe wirklich viel Motivation gehabt in der Verletzungszeit und hab das genutzt.“ Sie habe viel an Fitness gearbeitet. „Ich glaube, das sieht man mir an“, meinte sie.

Die Lokalmatadorin war mit geringen Erwartungen in das Turnier gestartet. Nach den Olympischen Spielen im Tokio 2021 hatte sie sich am Knie operieren lassen. Seit dem vergangenen Juni hatte sie im Hauptfeld eines WTA-Turniers im Einzel nicht mehr gewonnen - bis sie am Mittwoch in der ersten Runde von Stuttgart gegen die Slowenin Tamara Zidansek überzeugte, eine Halbfinalistin der French Open 2021. „Ich glaube, wenn ich so spiele, geht noch mehr“, hatte die Metzingerin am Mittwoch gesagt.

Gegen die 26-Jährige aus Athen spielte Siegemund variabel und nutzte im wechselhaften ersten Durchgang den dritten Satzball. Im zweiten Abschnitt verhinderte die Schwäbin einen Rückstand. Als sie sich das Break zum 3:1 gesichert hatte, schritt Sakkari für die vorzeitige Aufgabe ans Netz. „Ich fand, ich habe gut gespielt“, bilanzierte Siegemund: „Ich habe wie gestern sehr konzentriert gespielt und musste gegen sie noch eine Schippe drauflegen.“ Siegemund hatte für die Teilnahme an der hochklassig besetzten Veranstaltung eine Wildcard erhalten, aufgrund ihrer Pause fiel sie in der Weltrangliste aus den Top 200.