Das Pommerlesloch ahnt nichts vom Sommerloch. Foto: Eibner-Pressefoto/Flierl

Neben dem Pommerlesloch in Mötzingen? Fraglich. Aber was tun, wenn ganz Deutschland im Dornröschenschlaf versinkt? Nur nicht verzweifeln und stattdessen in unserer wöchentlichen Humor-Kolumne einen kollektiven Seufzer wagen.

Wir befinden uns noch im Sommerloch. Bitte wo? Sommerloch? Liegt das direkt neben dem Pommerlesloch in Mötzingen? Leider nein. Allerdings ist es im Sommerloch genauso dunkel wie im Pommerlesloch. Zumindest für Journalisten. Das Sommerloch ist die Zeit – gegen Ende der Sommerferien – während der weite Teile Deutschlands in einen Dornröschenschlaf fallen.

Niemand ist da, die Tage sind heiß, alle sind träge und Journalisten müssen eine Zeitung füllen. Während sich die Ereignisse zu anderen Jahreszeiten überschlagen, ist im Kreis Böblingen gerade Flaute angesagt. Ämter sind dünn oder gar nicht besetzt, statt politische Agenda heißt es französische Riviera. Selbst Verbrecher (die meisten) scheinen lieber die Füße hochzulegen, als Material für Zeitungsseiten zu liefern (da jammern wir nicht).

Detailverliebt wie nie

In dieser Zeit werden heiße News wie die Tatsache, dass Ende September eine DVD mit Sketchen von „Hannes und der Bürgermeister“ erscheint, in ungewohnter Detailverliebtheit aufbereitet. Nichts gegen Hannes und den Bürgermeister! Wir lieben Hannes und den Bürgermeister! Trotzdem trieft die Informationsfülle in der Meldung vor Verzweiflung. Transparenz wird bei uns großgeschrieben.

Gleichzeitig werden hoffnungsvolle Vorschläge für Meldungen in der Redaktionskonferenz mit der Antwort „hatten wir schon…“ im Keim erstickt. Eigentlich sollte die Person einen Preis bekommen, die am häufigsten sagt: „Ich habe niemanden erreicht.“ Trotzdem gilt: Nicht aus Verzweiflung ins Pommerlesloch steigen. Da gehts nämlich im blödesten Fall nicht mehr raus. Aus dem Sommerloch dagegen schon – sogar bald. Dann lieber ein kollektiver Seufzer: Ach, Pommerlesloch-Sommerlesloch.