Das Terminal wurde am Donnerstag in Betrieb genommen. Foto: Simon Granville

Auf dem Holzgrundplatz können sich Einwohner und Gäste einen Überblick über Kornwestheim verschaffen.

Wer über den Holzgrundplatz geht, wird die Neuerung schnell entdecken. Das große anthrazitfarbene Infoterminal steht bewusst an einem stark frequentierten Ort. Kornwestheim ist die erste deutsche Stadt, in der am Donnerstag ein Pilotprojekt gestartet wurde.

Die Öffnungszeiten des Standesamtes raussuchen, sich sehenswerte Orte in der Stadt anzeigen lassen oder Veranstaltungstermine herausfinden: Das neue digitale Infoterminal ist eine Anlaufstelle sowohl für die Einwohner der Stadt als auch Besucher.

Die Initiative zu dem Terminal ging vom in Fellbach ansässigen Städte-Verlag aus, der sich auf Stadtpläne und Kartenmaterial spezialisiert hat. Die Kornwestheimer Verwaltung arbeitet mit ihm bereits seit 65 Jahren zusammen. Für die Stadt entstehen durch das Projekt nur die Kosten der Vorarbeiten der Installation: rund 5000 Euro. Fünf Monate haben die Vorbereitungen gedauert.

Einfache Bedienung

Der große Bildschirm kann über ein Touch-Display mit den Fingern bedient werden, auch von Rollstuhlfahrern. Zur Auswahl stehen die Rubriken Veranstaltungen, Sehenswertes, Unternehmen, Bürgerservice und Stadtplan. Hinterlegt sind Dienste des Rathauses, Veranstaltungstermine und für Touristen interessante Punkte wie die Parks und das Salamander-Areal. Sie sind in dem digitalen Stadtplan eingetragen.

Am Terminal, das nicht direkt mit dem Internet verbunden ist, sollen Einheimische und Fremde einen Überblick erhalten. Wer weiterführende Informationen abrufen möchte, wird über QR-Codes mit dem Smartphone zu anderen Quellen weitergeleitet. Neben der städtischen App und der neugestalteten Internetseite der Stadt geht Kornwestheim damit einen weiteren Schritt in der digitalen Kommunikation, erklärte Oberbürgermeisterin Ursula Keck bei der Vorstellung des Pilotprojekts.

Zweiter Standort ist bereits in Planung

Finanzieren soll sich das Angebot durch Einnahmen von Unternehmen, die dort Anzeigen schalten. Im Gegenzug werden die Firmen auf dieser Plattform präsentiert. „Eine super Sache“ nannte Harald Schulz, Vorsitzender des Bundes der Selbstständigen, das Projekt. „Wir erwarten uns einen Zuwachs in der Innenstadt, wenn Geschäfte einfacher zu finden sind“, sagt er.

Vereinbart wurde, dass das Terminal zunächst zehn Jahre lang auf dem Holzgrundplatz stehen soll. Ein weiterer Standort in Kornwestheim wird bereits vorbereitet: der Bahnhofsvorplatz, wo es viele Besucherströme gibt. Wann dort das zweite Infoterminal aufgebaut wird, ist derzeit noch nicht klar.