Der Koalitionsvertrag sieht eine Bonuszahlung für einen Teil der Pflegekräfte in Deutschland vor. (Symbolbild) Foto: dpa/Jens Büttner

Nur ein Teil der Pflegekräfte soll einen Coronabonus erhalten. So sieht es der Plan von Gesundheitsminister Karl Lauterbach vor. Doch die Opposition übt heftige Kritik.

Bonn - Die Kritik an der Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), den im Koalitionsvertrag vereinbarten Pflegebonus nur an einen begrenzten Kreis von Pflegekräften zu zahlen, reißt nicht ab.

Der designierte CDU-Generalsekretär Mario Czaja sagte dem „Tagesspiegel“ (Sonntag, online): „In der Coronakrise sind die allermeisten Pflegekräfte ins persönliche Risiko gegangen - und auch die Männer und Frauen der Hilfsorganisationen und Krankentransporte sowie Ärzte und Sanitäter haben einen Bonus verdient.“ Wenn die Politik sich entscheide, nach fast zwei Jahren Pandemie einen Bonus zu zahlen, dann sollte den „die volle erste Front“ des Gesundheitswesens erhalten.

Opposition fordert Pflegebonus aus Steuermitteln

Auch die Linkspartei im Bundestag übte Kritik. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Susanne Ferschl sagte der Zeitung: „Ein Pflegebonus müsste an alle Pflegekräfte gezahlt werden.“ Die Pandemie sei für Intensivpflegekräfte bis hin zu ambulanten Pflegediensten eine sehr hohe Belastung. „Diese unsägliche Differenzierung hat schon bei der Auszahlung des letzten Bonus zu viel Frust und Verärgerung geführt.“

Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, sagte am Sonntag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA): „Es wäre ein schwerer Fehler, den Bonus allein Pflegekräften zu zahlen, die Covid-19-Patienten versorgt haben. Das spaltet die Belegschaften.“ Zudem entstehe der Eindruck, dass das Engagement für Herz-, Krebs- oder Schlaganfallpatienten weniger Wert habe. „Die Ampel sollte diesem Eindruck sofort entgegentreten. Ein Pflegebonus aus Steuermitteln ist überfällig.“