Lutz Siebrecht verlässt die Stuttgarter Kickers mit sofortiger Wirkung. Foto: Baumann/Hansjürgen Britsch

Überraschender Abgang bei den Stuttgarter Kickers: Der Sportliche Leiter Lutz Siebrecht verlässt den Fußball-Oberligisten mit sofortiger Wirkung und wechselt nach Moskau.

Stuttgart - Große Überraschung bei den Stuttgarter Kickers: Der Fußball-Oberligist und der Sportliche Leiter Lutz Siebrecht gehen ab sofort getrennte Wege. Der 53-Jährige verabschiedete sich bereits am Montagabend nach dem Training von der Mannschaft. „Lutz Siebrecht hat uns um Auflösung seines Vertrages gebeten und wir haben nach intensiven Gesprächen seinem Wunsch entsprochen“, teilte Präsident Rainer Lorz mit. Hintergrund des Abgangs: Siebrecht erhielt ein Angebot von Lokomotive Moskau und fliegt bereits an diesem Dienstag (an seinem 54. Geburtstag) in die russische Hauptstadt. Dort ist Markus Gisdol seit der vergangenen Woche Cheftrainer – und Siebrecht wird bei Lokomotive eine Position im Teammanagement einnehmen. Siebrecht: „Ich habe lange mit mir gerungen, aber für mich ist das eine Chance, die ich mir nicht entgehen lassen wollte.“ Gisdol und Siebrecht kennen sich aus gemeinsamen Zeiten beim SC Geislingen, zudem sind sie sehr gut befreundet und auch noch Nachbarn in ihrem Hauptwohnsitz in Bad Überkingen.

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„Lutz Siebrecht hat in den vergangenen zweieinhalb Jahren hier sehr gute Arbeit geleistet. Er hat der Mannschaft ein neues Bild gegeben und auch die Verzahnung zur Jugend erheblich verbessert“, sagte Lorz. „Nachdem wir mit Lokomotive Moskau und auch mit Ralf Rangnick gesprochen haben, der für den Verein das Konzept entwickelt hat, war klar, dass wir Lutz Siebrecht kaum aufhalten können – dazu haben wir auch ein zu gutes Verhältnis aufgebaut.“

Einen neuen Mann wollen die Kickers nach Informationen unserer Redaktion bis zum 1. Dezember installieren. An der Gerüchteküche wird Ex-Spieler Enzo Marchese gehandelt, der auf der Geschäftsstelle aktuell für die Sponsorenakquise zuständig ist. Er trainiert derzeit aber auch den Landesligisten SV Böblingen.

Die Blauen sieht der Präsident trotz des Wechsels von Siebrecht gut aufgestellt: „Unser Kader steht, es wird auch in der Winterpause allenfalls wenige punktuelle Änderungen geben. Deshalb können wir bei der Suche nach einem Nachfolger Sorgfalt walten lassen“, sagte Lorz.

Ein Wiedersehen mit Siebrecht wird es spätestens im kommenden Sommer geben. Für diese Zeit wurde bereits ein Freundschaftsspiel fest vereinbart.