„China bietet ein irrsinniges Wachstumspotenzial“, sagt Fis-Präsident Johan Eliasch. Foto: imago//Eibner

Das Internationale Olympische Komitee vermeidet es vor den Winterspielen in Peking, politische Fragen zu stellen. Was den Verdacht nährt, dass es den Herren der Ringe auch in China vor allem um den Kommerz geht.

Stuttgart - Die Geschichte des Sports zeigt, dass es immer mal wieder Funktionäre gibt, die Klartext sprechen – auch wenn diese Gruppe nicht allzu groß ist. Zu ihr gehörte Gian Franco Kasper. Der Schweizer, der im Juli 2021 im Alter von 77 Jahren starb, führte mehr als zwei Jahrzehnte lang den Ski-Weltverband (Fis) und war zudem Ehrenmitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Er wusste also, wovon er redete, als er mit Blick auf die Winterspiele in Peking einen Einblick in die Strategie des Ringe-Imperiums gab. „Es ist so, dass es für uns in Diktaturen einfacher ist. Dort werden solche Veranstaltungen mit links durchgeführt, muss nicht das Volk befragt werden“, meinte Kasper, „vom Geschäftlichen her sage ich: Ich will nur noch in Diktaturen gehen, ich will mich nicht mit Umweltschützern herumstreiten.“ Es hätte sich niemand gewundert, wenn er hinzugefügt hätte: Und mit Menschenrechtlern auch nicht!