Uwe Skrzypek freut sich mit seiner Frau Nathalie über den Wahlsieg. Foto: Ralf Poller/Avanti

Der außergewöhnliche Wahlkampf in Vaihingen an der Enz hat einen Sieger. Der 51-Jährige wird mit 52,35 Prozent der Stimmen neuer Oberbürgermeister und folgt somit auf Gerd Maisch. Matthias Beck verdreifacht seine Stimmen und kommt am Ende auf 45,32 Prozent.

Es war ein OB-Wahlkampf, wie man ihn nicht allzu oft erlebt. Denn nach der Wahl in Vaihingen an der Enz am 3. Juli, schmiss ausgerechnet derjenige hin, der mit 42 Prozent die meisten Stimmen geholt hatte: der Notzinger Bürgermeister Sven Haumacher. Landesweit war so etwas bislang noch nicht vorgekommen. Eine Entscheidung, die auch für Unverständnis und Verdruss in der Stadt gesorgt hatte. Nun, drei Wochen später, standen die drei verbliebenen Bewerber erneut zur Wahl um die Nachfolge von Oberbürgermeister Gerd Maisch (Freie Wähler) – diesmal setzte sich der damalige Zweitplatzierte Uwe Skrzypek mit 52,35 Prozent der Stimmen (38 Prozent in Runde eins) gegen Matthias Beck durch, der auf 45,32 Prozent kam. Somit wird der 51-jährige ehemalige Daimler-Manager, der extra seinen Job für die Kandidatur an den Nagel gehängt hatte, neuer Oberbürgermeister der Stadt im Westen des Kreises Ludwigsburg. Für den Vaihinger Bernd Rothmann sprachen sich nur noch zwei Prozent der Wähler aus. Wahlbeteiligung: 45,5 Prozent.

Das Ergebnis hat Uwe Skrzypek morgens bereits vorausgesagt

„Mein Herz hüpft. Es schlägt für Vaihingen“, sagte der parteilose Uwe Skrzypek nach der Entscheidung. Morgens noch hatten er und seine Frau Nathalie zu Hause Zahlen prognostiziert. „Ich hatte auf 52 Prozent für mich bei einer Wahlbeteiligung von 45 Prozent getippt. Irgendwie hat das skurrile Züge“, meinte er, nachdem das Ergebnis genauso ausfiel. Für ihn sei es ein Wunschergebnis. Und auch der Wahlkampf wäre ideal verlaufen. „Ich hatte mit einem zweiten Wahlgang gerechnet, habe durchweg meinen Weg entlang meines roten Fadens durchgezogen und habe mich auch nicht von Nebentönen aus dem Konzept bringen lassen“, erklärte er mit Blick auf den Rückzug von Sven Haumacher. Für die Zukunft wünsche er sich nun eine Gemeinschaft aller neun Stadtteile, die sich der Verantwortung der Zukunft stellen.

Der Zweitplatzierte Matthias Beck ist traurig, aber freut sich auch

Fast verdreifacht von Wahlgang eins bis zu Wahlgang zwei hat der Korntal-Münchinger Fachbereichsleiter Matthias Beck seine Stimmen. Sprachen sich bei der ersten Runde noch 16 Prozent der Wählerinnen und Wähler für ihn aus, so waren es diesmal 45,31 Prozent. „Darüber freue ich mich. Es hat sich quasi die Hälfte für mich entschieden. Das gibt mir ein gutes Gefühl“, sagte er nach der Entscheidung. Aber natürlich sei er traurig darüber, dass es so knapp war. „Dass so wenig gefehlt hat.“ Bereuen oder hinterfragen würde er nichts. „Ich habe alles gegeben.“