Drei Favoriten für die OB-Wahl am 28. September gibt es: Tobias Degode, Josefa von Hohenzollern und Marion Beck. Aber es wird noch mehr gewählt im Landkreis.
Leonbergs bisheriger Oberbürgermeister Martin Georg Cohn tritt zur Wahl am 28. September nicht mehr an. Dafür die Erste Bürgermeisterin der großen Kreisstadt, die derzeit aber noch zwangsbeurlaubt ist, Josefa von Hohenzollern, Tobias Degode, Verwaltungsleiter im Kulturamt Düsseldorf, und die Herrenberger Leiterin des Amts für Kultur und Wirtschaft, Marion Beck. Diese drei gelten als Favoriten.
Was wollen die Kandidaten? Marion Beck zieht in den Auftritten die lokale Karte. Sie schwäbelt gelegentlich und weist auf ihren langjährigen Wohnort Hausen an der Würm hin, aber natürlich auch auf ihre Erfahrungen als Amtsleiterin in Herrenberg. Sie kommt aus dem Handel, war Citymanagerin in Weil der Stadt und ist seit 2021 Amtsleiterin in der Großen Kreisstadt Herrenberg. Die 55-Jährige steht zu einem Führungsprinzip von „Offenheit und klarem Kurs“. Bei einem der wichtigsten Themen im Wahlkampf – dem Thema Gesundheitsversorgung und Krankenhausstandort – bekennt sich Marion Beck klar zum Krankenhaus. Sie wird von den Grünen und der SALZ-Fraktion unterstützt.
Die Gesundheitsversorgung ist für die zweite Frau im Favoritenrund ebenfalls von zentraler Bedeutung. Josefa von Hohenzollern sagt: „Wer wohnortnahe Kliniken schließt, versteht nicht, was die Leute wollen.“ In Leonberg müsse die hebammengeführte Geburtshilfe erhalten bleiben, sagt sie – auch unter dem Eindruck ihrer eigenen Erfahrungen als junge Mutter, die vor wenigen Wochen ihren Sohn geboren hat. Um erfolgreich zu führen „muss die Chemie an der Spitze stimmen“, sagt die 51-Jährige mit Blick auf ihren Dauerkonflikt mit dem amtierenden OB. Von Hohenzollern ist zwar FDP-Mitglied, tritt aber als überparteiliche Kandidatin an.
Tobias Degode wirbt auch mit seinem Alter. Er könne drei Amtszeiten in Leonberg OB sein, sagt der 38-Jährige. „Im Rathaus geht es nicht vorwärts“, sagt der jetzige Verwaltungsleiter im Düsseldorfer Kulturamt. „Es braucht eine Stadtspitze, die führt und ins Handeln kommt.“ Auch er äußert sich immer wieder zum Thema Krankenhaus: Für die Grundversorgung müsse das Krankenhaus erhalten bleiben, aber: „Gesundheit endet nicht an einer Kliniktür.“ Großes Ziel des von der CDU und den Freien Wählern unterstützten Kandidaten ist ein Campus mit einem medizinischen Versorgungszentrum, das viele Arztpraxen beinhaltet. Sowohl Tobias Degode als auch Marion Beck können sich im Falle eines Wahlsiegs eine Zusammenarbeit mit Josefa von Hohenzollern grundsätzlich vorstellen.
Neben diesen dreien, die das Rennen wohl unter sich ausmachen werden, treten noch Willi Kerler, Jurist aus Leonberg, und Marisa Betzler, die in der Bezirksverwaltung in Stuttgart-Vaihingen arbeitet, an.
Die Wahl ist für den Sonntag, 28. September, terminiert – ein zweiter Wahlgang wäre am 12. Oktober. Die OB-Wahl in Leonberg bildet damit den Auftakt zu einer ganzen Reihe von Wahlen im Landkreis. Am 30. November wird in Holzgerlingen und Nufringen gewählt. In Holzgerlingen tritt der Amtsinhaber Delakos wieder an, in Nufringen tritt Ingolf Welte nicht mehr an. Am 7. Dezember wird in Magstadt gewählt: Der Amtsinhaber Florian Glock tritt erneut an. Und im kommenden Frühjahr schließlich stehen Wahlen in Böblingen und Rutesheim an. Die dortige Amtschefin Susanne Widmaier tritt nicht mehr an – aber Böblingens OB, Stefan Belz, will auf dem OB-Sessel bleiben.