Harry Mergel (rechts) kann bei seiner Kandidatur auf eine breite Unterstützung bauen. Für ihn sprechen sich (von links) Nico Weinmann (FDP), Thomas Randecker (CDU), Herbert Burkhardt (Freie Wähler), Susanne Bay (Grüne) und Rainer Hinderer (SPD) Foto: red/Wein

Der Heilbronner Oberbürgermeister Harry Mergel (SPD) will erneut kandidieren. Fünf von sechs Fraktionen seines Gemeinderats finden das gut.

Heilbronn - Der Heilbronner Rathauschef Harry Mergel (SPD) will bei der Oberbürgermeisterwahl im Februar erneut antreten und kann sich dabei auf die fast einhellige Unterstützung seines Gemeinderats verlassen. Zur Bekanntgabe seiner Kandidatur am Donnerstag im Heilbronner Ratskeller waren die Fraktionschefs von CDU, Grünen, SPD, Freien Wählern und FDP erschienen. Eine solch geschlossene Unterstützung für einen Rathauschef in einer Großstadt sei in Baden-Württemberg bisher ohne Beispiel, sagte der FDP-Fraktionsvorsitzende Nico Weinmann.

Mergel ist seit 2014 Oberbürgermeister in seiner Heimatstadt. Zuvor war er dort SPD-Fraktionschef und lange Zeit Beigeordneter. Die vergangenen Jahre seien sehr erfolgreich gewesen, sagte Mergel. So sei die Zahl neu gebauter Wohnungen in seiner Amtszeit von durchschnittlich 217 auf 503 im Jahr angewachsen. Gleichwohl gebe es noch viel zu tun, vor allem im Bereich Klimaschutz, Mobilität und Digitalisierung. Zudem wolle man nach der erfolgreichen Bundesgartenschau die Stadt nun endgültig an den Neckar bringen.

Ein leidenschaftlicher Heilbronner

„Es wäre falsch, in dieser Situation den Piloten zu wechseln“, sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende Thomas Randecker. Deshalb habe man auf die Suche nach einem eigenen Kandidaten verzichtet. Er kenne keinen leidenschaftlicheren Heilbronner als Mergel, unterstrich Rainer Hinderer (SPD). Beim Klimaschutz gebe es noch Luft nach oben. „Aber wir trauen OB Mergel zu, dass er die bereits vorliegenden Konzepte erfolgreich umsetzt“, sagte Susanne Bay (Grüne).

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Nicht dabei war der heimlich Mäzen der Stadt, der Lidl-Chef Dieter Schwarz. Allerdings gilt das Mergels Verhältnis zu dem öffentlichkeitsscheuen Unternehmer als gut. Mergel, der fünf Tage nach der Wahl 66 Jahre alt wird, erklärte, er strebe eine volle Amtszeit von acht Jahren an. Als einziger Gegenkandidat ist bisher der Vorsitzende der AfD-Fraktion, Raphael Benner, im Gespräch. Die offizielle Bewerbungsfrist beginnt am 13. November.