Die beiden Nord-Stream-Pipelines verlaufen quer durch die Ostsee. Wir zeigen Ihnen, in welchen Regionen und Tiefen die Röhren verlaufen – und in welche Meerestiefen Menschen vorgedrungen sind.
Im Westen wächst die Überzeugung, dass die Lecks an den Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 auf einen Sabotageakt zurückzuführen sind. In der Nacht zum Montag war zunächst in einer der beiden Röhren der nicht genutzten Pipeline Nord Stream 2 ein starker Druckabfall festgestellt worden.
Später meldete der Nord-Stream-1-Betreiber einen Druckabfall auch in diesen beiden Röhren. Die Behörden haben bisher vier Lecks an den beiden Pipelines entdeckt.
Wir zeigen Ihnen, in welchen Bereichen und Tiefen der Ostsee die beiden Gaspipelines verlaufen.
Was ist Nord Stream?
Nord Stream ist ein System von Unterwasser-Gasleitungen, die von Russland nach Deutschland auf dem Boden der Ostsee verlaufen. Die maximale Tiefe des Binnenmeeres beträgt 459 Meter bei einer mittleren Tiefe von 52 Meter.
Nord Stream 1: Nord Stream 1 und Nord Stream 2 bestehen jeweils aus zwei Strängen von 1224 Kilometer Länge. Nord Stream 1 wurde im November 2011 in Betrieb genommen. Die Pipeline verläuft von der russischen Stadt Wyborg bei St. Petersburg nach Lubmin, einer Kleinstadt bei Greifswald.
Nord Stream 2: Nord Stream 2 verläuft von Ust-Luga, einer kleinen russischen Gemeinde in der Luga-Bucht unweit der Grenze zu Estland, ebenfalls nach Lubmin. Beide Pipelines verlaufen weitgehend parallel.
Wo verlaufen die Pipelines?
Die Pipelines ziehen ihre Bahn von den russischen Verladestationen Wyborg und Ust-Luga durch den Finnischen Meerbusen, einer lang gestreckten Bucht der Ostsee, die sich zwischen Finnland und Estland in west-östlicher Richtung auf Russland zu erstreckt. Die durchschnittliche Tiefe, in der die Röhren hier auf dem Meeresboden liegen, beträgt 38 Meter.
Die nächste Region ist das Gotland Becken, eines der Hauptbecken der Ostsee, mit einer maximalen Tiefe von 249 Metern unter dem Meeresspiegel im westlichen Gotlandbecken. Nordstream verläuft hauptsächlich durch das weniger tiefe östliche Gotland Becken.
Weiter geht die Verlegung durch das Bornholm Becken mit einer maximalen Tiefe von 92 Metern.
Schließlich gelangen die Pipelines in das Arkona Becken vor der Insel Rügen mit einer maximalen Tiefe von 48 Metern. Dort erreichen die beiden Pipelines ihre Anladestation: den Hafen von Lubmin bei Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern.
Bildergalerie: Tauchrekorde
In unserer Bildergalerie zeigen wir Ihnen, wie tief Menschen – mit und ohne technische Hilfsmittel – bisher getaucht sind.