Gina Haller als Kriemhild und Genija Rykova als Brünhild in Ferdinand Schmalz’ „Hildensaga. Ein Königinnendrama“ in Worms. Weitere Eindrücke von der Inszenierung finden sich in der Bildergalerie. Foto: Nibelungenfestspiele Worms/David Baltzer

Verschwisterung statt Zickenkrieg: In Ferdinand Schmalz’ „Hildensaga. Ein Königinnendrama“ bei den Nibelungenfestspielen Worms kommen die Frauen endlich zu ihrem Recht.

Siegfried ist ein Held, der eigentlich nicht mehr erzählt werden kann. Er ist ein Alles und ein Nichts, eine Projektionsfläche für unsere Sehnsüchte und Ängste. Im deutschen Regietheater war dieser Drachentöter schon in vielen Verkleidungen zu sehen: als präpotenter Aufreißer im Kapuzenpulli und Sneakers genauso wie im Designeranzug, im dem er die korrupte Nibelungenfirma seines Kumpels Gunter zu managen versuchte. Doch dass dieser Siegfried mit dem Heldenepos abgeschlossen hat, noch bevor es überhaupt in Gang kommt, das ist schon ein Ding.