Vor der Pfandrückgabe im Kaufland in Steinheim gab es früher oft eine lange Schlange. Ein neuer Automat bewirkt nun Wunder.
Es ist noch nicht allzu lange her, da standen die Menschen vor der Pfandrückgabe im Kaufland in Steinheim an der Murr bis auf den Parkplatz hinaus Schlange. Der Grund: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Getränkemarkts mussten bis vor kurzem die abgegebenen Flaschen noch selbst abzählen, ein Knochenjob. „Der Druck war enorm“, sagt Feyza Öztürk, eine freundliche Frau Anfang 20, die seit einem Jahr in dem Supermarkt arbeitet. Ständig habe sie schlecht gelaunte Kunden beschwichtigen müssen. Nun übernehmen drei nagelneue Automaten die Zählarbeit, eine große Entlastung.
Der Automat verschlingt beliebig mehrere Flaschen auf einmal
Das Besondere in Steinheim: Einer der Automaten verschlingt gleich mehrere Flaschen auf einmal. Statt die Flaschen wie bei einem herkömmlichen Automaten einzeln hineinzugeben, können Kunden beliebig viele Flaschen und Dosen auf einmal in die große Klappe des Automaten schütten. Der zählt, sortiert das Leergut automatisch und spuckt den Pfandbon aus.
All das schafft er bis zu fünfmal schneller als herkömmliche Pfandautomaten, verrät eine Konzernsprecherin. Dadurch hätten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehr Zeit, um Kunden zu beraten. Wahrscheinlich verspricht sich das Unternehmen durch den effizienten Automaten jedoch auch einen geringeren Personalbedarf, was Kosten senken dürfte. An rund 50 Standorten von Usedom bis Frankfurt am Main sind bereits ähnliche Automaten im Einsatz.
Kunden zeigen sich zunächst zurückhaltend
Doch zurück nach Steinheim. Zu Beginn seien einige Kunden noch skeptisch gewesen, sagt Feyza Öztürk. Schließlich seien sie es über Jahre hinweg anders gewohnt gewesen. Inzwischen sei die Akzeptanz aber sehr hoch, die deutlich geringeren Wartezeiten hätten die Kundinnen und Kunden schnell überzeugt. Hört man sich im Markt um, hört man tatsächlich nur Positives über die technische Neuerung. Einmal im Monat bringe er sein ganzes Leergut auf einmal weg, sagt Michael Hück, während er einen ganzen Plastiksack mit PET-Flaschen ausschüttet. Wegen des tollen Automaten komme er am liebsten hier her.
Auch Öztürk kommt deutlich lieber zur Arbeit, seit es den neuen Automaten gibt. Zu tun hat sie immer noch genug: Kästen nimmt der Schnell-Schlucker nämlich nicht, die müssen die Mitarbeiter immer noch selbst entgegennehmen. Aber immerhin bleibt nun auch hin und wieder Zeit für einen kurzen Plausch mit den Stammkunden.