Künstlerin und Modell – Judith Samerns und ihr Sohn Foto: Eibner/Drofitsch

„Vom Rohen kosten“ im Böblinger Fleischermuseum: Judith Samens fotografische Inszenierungen irritieren und provozieren. Die Künstlerin ist oft Fotografin und Modell in einem, inklusive Freunde und Familie.

Wenn man Judith Samens Ausstellung besucht, tritt man gewissermaßen als Gast in eine fremde Wohnung und trifft auf ein vielfältiges Bildpersonal. Meist als Akt oder Halbakt aufgenommen empfangen sie den Betrachter in bedeutungsträchtigen Posen, in denen gleichzeitig Komik aufblitzt. Wer die Modelle sind? Oft Judith Samen selbst, Freunde und Bekannte. „Es sind Personen, die bereit sind, sich in einer intimen Art in den Fotografien zu zeigen“, sagt die Künstlerin, die sich stark mit dem menschlichen Körper und auch mit dem Weiblichen auseinandersetzt. Ähnlich wie die US-amerikanische Künstlerin Cindy Sherman inszeniert sie sich mit Requisiten in mannigfaltigen Rollen. Manchmal ist auch Judith Samens Sohn dabei, so in einer Bildserie über Mutterschaft und Ablösungsprozesse, in denen sich beide innig umschlingen.