Der Tier- und Waldkindergarten soll im Herbst 2023 eröffnet werden. Foto: dpa/Patrick Pleul

In Stadtteil Stetten fehlen 90 Betreuungsplätze. Genau dort wollen Claudia und Tim Strebe eine Kita gründen, in dem die Natur, Tiere und der Glaube im Mittelpunkt stehen.

Claudia und Tim Strebe haben schon immer davon geträumt, ihr eigenes soziales Projekt umzusetzen. Kinderwunderwelt (KWW) wird die Kita heißen, die sie gemeinsam mit Maja Rack, die Jahre lange Kitas geleitet hat, in Stetten ins Leben rufen werden. In diesem Stadtteil von Leinfelden-Echterdingen wird ein weiterer Kindergarten dringend benötigt, dort fehlen 90 Plätze. Die Kinderwunderwelt wird bis 14 Uhr geöffnet haben, es wird dort vorerst kein warmes Mittagessen geben. Auch weil das Ehepaar Strebe selbst vier Kinder hat, hat es sich dazu entschlossen, eine Trägerinitiative zu gründen. „Wir haben gesehen, wie wertvoll es ist, Zeit mit Kindern zu verbringen“, sagt der Vater. Die Kinderwunderwelt wird an der Jahnstraße 62 zu finden sein, wenn dort der katholische Kindergarten St. Gabriel ausgezogen ist.

Das Gebäude wird der Rückzugsort sein, sagt Tim Strebe, das meiste werde sich im Freien – im Garten der Einrichtung, auf einer benachbarten Wiese, die die Initiatoren noch von der Stadt pachten wollen, sowie im angrenzenden Wald abspielen. Die KWW ist als christlicher Natur- und Tierkindergarten konzipiert, es wird also um Tiere, Natur und Glauben gehen.

Bei den Tieren „wollen wir zunächst klein anfangen“, sagt Tim Strebe, der hauptberuflich bei Mercedes-Benz arbeitet, dort im Betriebsrat ist. Hasen, Kaninchen, Meerschweinchen, afrikanische Riesen-Schnecken und Wachteln will sich der Träger zulegen, damit die Kitakinder dort Verantwortung für andere Lebewesen übernehmen lernen. In Sachen Glauben, wünschen sich die Gründer, Erzieherinnen, die einer Konfession angehören. Die Kinder, die dort einmal betreut werden, oder auch deren Eltern müssen keine Religionszugehörigkeit besitzen. „Unser Ziel ist es, im September 2023 zunächst mit zwei Gruppen zu starten“, sagt Strebe. Später einmal sollen dort eine Kleinkindgruppe und drei Gruppen mit Kindern über drei Jahren Platz finden.

„Dafür brauchen wir zehn Vollzeitstellen“, sagt er. „Und voraussichtlich 15 bis 20 Erzieherinnen und Erzieher.“ Trotz des Fachkräftemangels ist er zuversichtlich, dass ausreichend Personal gefunden wird. Er habe schon vielversprechende Gespräche geführt und freue sich über weitere Bewerbungen. Auch der zuständige Gemeinderatsausschuss hat schon grünes Licht für die Gründung des neuen Kita-Trägers gegeben. Die Stadt wird die KWW finanziell unterstützen. Die Initiative will nun einen Verein gründen, weitere Mitstreiter suchen und auch eine Infoveranstaltung vor Ort organisieren.