Das Gemeindepflegehaus in Allmersbach ist komplett modernisiert worden. Foto: Stoppel

Das vom Alexander-Stift betriebene Gemeindepflegehaus in Allmersbach ist aufwendig an die neuen Bestimmungen der Landesheimbauverordnung angepasst worden. Die Ausgangslage war schwierig.

Die Entwicklung von Immobilien für die Betreuung von Senioren ist schon seit mehr als 20 Jahren das Kerngeschäft der Firmengruppe Zumbruch. Auf der Referenzliste stehen etwa ein Seniorenzentrum mit einem 76 Plätze starken Pflegeheim plus 15 betreuten Wohnungen am Stammsitz in Metzingen oder eine Anlage mit 90 Pflegeapartments in Pforzheim. Doch der Umbau inklusive Sanierung des Gemeindepflegehauses in Allmersbach mit ursprünglich 43 Bewohnern sei für das erfahrene Familienunternehmen noch einmal eine ganz neue Herausforderung gewesen, räumt der Geschäftsführende Gesellschafter, Luis Zumbruch, ein.

Die Schwierigkeit beginnt lange vor dem Baustart

Diese hat sich nicht nur darauf beschränkt, ein vor rund 20 Jahren gebautes Pflegeheim so umzugestalten, dass es die Anforderungen der neu gefassten Landesheimbauverordnung erfüllt. Die Schwierigkeit hat schon einige Zeit vor dem Baustart begonnen, denn vom Umbau mussten erst mehrere Dutzend Eigentümer überzeugt werden. Das Haus mit seinen 43 stationären Pflegeplätzen wird zwar von der diakonischen Einrichtung Alexander-Stift betreut, Besitzer hingegen sind zahlreiche Einzelpersonen, die zum Teil aus Anlagegründen, zum Teil aber auch, um sich fürs Alter einen Platz zu sichern, Anteile daran erworben haben. Oder vielmehr erworben hatten, denn die Firmengruppe Zumbruch hat das Gebäude mittlerweile gekauft.

Anders wäre ein Umbau kaum realisierbar gewesen, sagt Luis Zumbruch, denn dieser habe sich im laufenden Betrieb schon schwierig genug gestaltet. Etwa drei Jahre lang haben sich die Handwerker von oben nach unten stockwerkweise durch das Haus gearbeitet – und das zu einem Großteil der Zeit unter Coronabedingungen. Jedes Gewerk musste einzeln in die strengen Hygieneregeln im Heim eingewiesen und entsprechend kontrolliert werden, die Baubereiche möglichst gut von den Bewohnern abgegrenzt werden.

Nachts wurde gestrichen, anderswo wurde gekocht

Zu tun gab es einiges: Einzelne Zimmer mussten vergrößert, Doppelzimmer zu Einzelzimmern umgebaut werden, Gemeinschaftsküchen und Aufenthaltsräume geschaffen werden, Zugänge verändert, Bäder barrierefrei gestaltet werden. Und das alles möglichst flexibel: „Die Maler haben nachts gestrichen, in Weissach wurde gekocht, und von uns hat jeder mit angepackt“, sagt die Haus- und Pflegedienstleiterin Melanie Kollar. Sie ist sichtlich stolz auf ihre Mannschaft.

Insgesamt waren rund 80 Umzüge nötig. Am Ende habe sogar jeder Bewohner, der es wollte, wieder sein angestammtes Zimmer zurückerhalte. Eine logistische Meisterleistung, von der er sich nie erträumt hätte, dass sie so gut klappen werde, gibt der Heimleiter Arne Vogel zu.

Eine Erweiterung ist angedacht

Vor dem Umbau war die Zahl der betreuten Personen auf 28 reduziert worden, um eine Umquartierung in andere Heime zu vermeiden. Jetzt werden die 39 zur Verfügung stehenden Zimmer wieder belegt. Die Nachfrage sei groß, das Problem eher, dass man den verlangten Personalschlüssel gewährleisten kann, sagt Arne Vogel. Wie alle Pflegeeinrichtungen hat auch das Alexanderstift mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen.

Dennoch soll mit dem Umbau nebst Modernisierung, der laut zurückhaltender Aussage von Luis Zumbruch einen Eurobetrag im „mittleren bis oberen siebenstelligen Bereich“ gekostet hat, noch nicht Schluss sein. Das Gemeindepflegehaus soll so erweitert werden, dass es noch wirtschaftlicher betrieben werden kann. Darin ist man sich auch mit der Allmersbacher Bürgermeisterin Patrizia Rall einig, die betont, froh zu sein, dass der Weiterbetrieb unter den veränderten Rahmenbedingungen möglich gemacht worden ist. Das Bebauungsplanverfahren sei angeleiert, über Details aber will man noch nicht sprechen.