Winfried Kretschmann unterstützt die Entscheidung von Robert Habeck. Foto: dpa/Uli Deck

Wirtschaftsminister Robert Habeck hat angekündigt, dass zwei Atomkraftwerke in Deutschland als Notreserve dienen sollen - darunter Neckarwestheim. Winfried Kretschmann unterstützt die Entscheidung.

Der Krieg in der Ukraine und die damit einhergehende Energiekrise sorgt auch für ein Umdenken in Deutschland – zumindest für eine gewisse Zeit. So hält Baden-Württembergs Regierungschef Winfried Kretschmann (Grüne) die Entscheidung für den Reservebetrieb von zwei süddeutschen Atommeilern für richtig. „Die oberste Priorität hat die Versorgungssicherheit im kommenden Winter – vor allem mit Blick auf die Netzstabilität“, sagte er am Dienstag.

Mit dem Stresstest stehe fest, dass es sinnvoll und notwendig sei, Vorbereitungen für einen möglichen Streckbetrieb der beiden Atommeiler Neckarwestheim (Landkreis Heilbronn) und Isar in Bayern zu treffen. Der Atomausstieg stehe damit jedoch keinesfalls in Frage. Es werde dafür Sorge getragen, dass die Sicherheit für Mensch und Umwelt garantiert sei.

Walker sieht offen Fragen

Baden-Württembergs Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) hatte nach der Entscheidung von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) auf noch offene Fragen verwiesen. Sie wollte noch im Laufe des Dienstags und in den nächsten Tagen mit dem Bund das weitere Vorgehen besprechen und „insbesondere sicherheitstechnische Aspekte klären“. Der Energiekonzern EnBW will prüfen, ob sein Kernkraftwerk Neckarwestheim über das Jahresende hinaus betriebsbereit gehalten werden kann.

Habeck hatte bei der Vorstellung der Ergebnisse eines zweiten Netz-Stresstests angekündigt, dass zwei von den drei verbliebenen Atomkraftwerken in Deutschland bis Mitte April als Notreserve dienen sollen - darunter Neckarwestheim.