Das traditionelle „Familienfoto“ eines jeden Gipfels – nur sind in diesem Jahr die Entscheidungen von besonders großer Tragweite. Foto: AFP/Pierre-Philippe Marcou

Der Nato-Gipfel passt die Allianz an die durch Russlands Angriff auf die Ukraine völlig veränderte Sicherheitslage an. Wie im Kalten Krieg wird Moskau zum Hauptgegner erklärt und die Ostflanke massiv gestärkt – etwas zu feiern gibt es aber auch.

Wie aus einer anderen Welt wirken dieser Tage jene Geschichten, die sich Diplomaten vom Nato-Gipfel im Jahr 2010 in Lissabon erzählen. Im Vorfeld gab es damals Spekulationen, der russische Präsident Dmitri Medwedew könne mit Einverständnis des kurzzeitig als Premierminister agierenden Wladimir Putin in der portugiesischen Hauptstadt einen Beitrittswunsch seines Landes formulieren. So weit kam es zwar nicht, im neuen strategischen Konzept, das die Allianz damals verabschiedete, wurde jedoch eine deutlich intensivere Zusammenarbeit mit Russland angestrebt.