Ralf Rangnick feierte ein starkes Debüt als ÖFB-Nationaltrainer. Foto: AFP/ROBERT JAEGER

Ralf Rangnick ist mit einem Sieg in seinen neuen Job als Fußball-Nationaltrainer Österreichs gestartet. Am Freitagabend setzte sich die ÖFB-Auswahl zum Auftakt der Nations League mit 3:0 (1:0) gegen Kroatien durch.

Ralf Rangnick hat als neuer Teamchef der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft einen Traumstart hingelegt. Der langjährige Bundesliga-Trainer coachte den Weltranglisten-34. bei seinem Debüt zu einem denkwürdigen 3:0 (1:0)-Sieg zum Nations-League-Auftakt beim Vize-Weltmeister Kroatien. Kapitän Marko Arnautovic (41.), der Augsburger Michael Gregoritsch (54.) und der Münchner Marcel Sabitzer (57.) erzielten die Tore für die Österreicher, die unter Rangnicks Vorgänger Franco Foda im März in den WM-Play-offs gescheitert waren.

Damit übernahm das Rangnick-Team gleich die Tabellenführung in der Gruppe A1 vor Dänemark, das völlig überraschend 2:1 (0:0) bei Weltmeister und Titelverteidiger Frankreich gewann. Einen prestigeträchtigen Sieg feierte auch Oranje: In der Gruppe A4 setzte sich die niederländische Elftal im 128. „Derby der Lage Landen“ beim Nachbarn Belgien mit 4:1 (1:0) durch. Damit ist das Team von Bondscoach Louis van Gaal bereits seit zehn Spielen ungeschlagen.

Niederlande haut Belgien weg

Steven Bergwijn von Tottenham Hotspur (40.), der starke aufspielende Barca-Profi Memphis Depay (51./65.) und Denzel Dumfries von Inter Mailand (61.) trafen für die überlegenen Gäste, die erstmals seit 1997 wieder den Nachbarn bezwangen.

In Paris sorgte der eingewechselte Andreas Cornelius (68./88.) mit einem Doppelpack für den unerwarteten Sieg der Dänen. Karim Benzema hatte im Stade de France, wo er sechs Tage zuvor mit Real Madrid die Champions League gewonnen hatte, den Gastgeber zunächst die Führung geschossen (51.).

Rangnick setzt auf Bundesliga-Profis

Nach anfänglichen Problemen spielten die Österreicher in Osijek sehr effektiv und nutzten ihre Chancen eiskalt. Es war im sechsten Anlauf der erste Sieg gegen die Kroaten, die ihre erste Niederlage seit dem Achtelfinal-Aus bei der EM im vergangenen Jahr kassierten - nach neun Spielen.

Champions-League-Sieger David Alaba von Real Madrid fehlte in Rangnicks Team, der ehemalige Münchner war aus Belastungsgründen gar nicht mitgereist. Fünf Bundesligaprofis standen in der Startelf: Sabitzer, der Gladbacher Stefan Lainer, der Leipziger Konrad Laimer, der Wolfsburger Xaver Schlager und der Mainzer Karim Onisiwo.

VfB-Profi Sosa spiel eine Halbzeit

Das Rangnick-typische hohe Pressing funktionierte zunächst nicht wie gewünscht. Die Kroaten mit dem Dortmunder Marin Pongracic, dem Stuttgarter Borna Sosa und dem Hoffenheimer Andrej Kramaric in der Anfangsformation fanden spielerische Lösungen, dominierten auch ohne ihren Star Luka Modric, der eine Stunde auf der Bank saß, das Geschehen und kamen zu den klareren Torchancen.

Erst gegen Ende der ersten Halbzeit wurden die Österreicher stärker, die Führung durch das 33. Länderspieltor von Arnautovic kam dennoch überraschend. Rangnick wechselte zur zweiten Hälfte den Berliner Christopher Trimmel und Gregoritsch ein, der nach einer sehenswerten Kombination auf 2:0 erhöhte. Sabitzer legte mit einem Distanzschuss nach.