Nicht nur Schafe und Ziegen werden im Schwarzwald Opfer des Raubtiers. Baden-Württemberg will deshalb sein Schutzkonzept anpassen. Doch die Bauern sind skeptisch.
Die Bilder, die Markus Kaiser im Kopf hat, sind für ihn kaum zu ertragen: Eines seiner Rinder steht auf der Weide, das Hinterteil abgerissen, es leidet, aber lebt noch. Der Landwirt aus Bernau im Schwarzwald muss es erschießen, um es von seinen Qualen zu erlösen. Es war nicht der einzige Fall im vergangenen Jahr: Sechs seiner 250 Rinder seien Opfer des Wolfs geworden. „Ich bin an meine Grenzen gekommen. Diesen Schmerz halte ich nicht dauerhaft aus“, sagt er. Und auch bei den umliegenden Landwirten sei die Stimmung nicht besser: „Die Rinderhalter sind nervös, die Mehrheit redet vom Aufhören, wenn der Wolf kommt“, berichtet Kaiser, der auch Vorsitzender der Erzeugergemeinschaft Schwarzwald Bio-Weiderind ist. Optimistisch zeigt er sich auch für die kommende Weidesaison nicht. Ende April, Anfang Mai sollen seine Rinder wieder raus ins Grüne. Viel Zeit bleibt nicht, um die Weiden wolfssicher zu machen.
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