Gegen den AfD-Nachfolger von Bernd Grimmer regt sich Widerstand im Landtag (Archivbild). Foto: dpa/Marijan Murat

Protest gegen den Nachrücker von Bernd Grimmer: Sein AfD-Nachfolger soll auf Facebook das Anzünden von Flüchtlingsunterkünften verharmlost haben.

Pforzheim - Nach dem Tod des AfD-Landtagsabgeordneten Bernd Grimmer regt sich im Landtag Protest gegen den geplanten Nachrücker Alfred Bamberger. Die Vorsitzenden der Fraktionen von Grünen, CDU, SPD und FDP forderten am Dienstag die AfD-Fraktion in einer gemeinsamen Mitteilung auf, Bamberger nicht in die Fraktion aufzunehmen. Der Grund: Bamberger habe auf der Facebook-Seite seines Kreisverbands das Anzünden von Flüchtlingsunterkünften mit zivilem Ungehorsam verglichen.

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„Wer zynische Witze auf brennende Flüchtlingsheime macht, hat im Landtag nichts verloren“, sagte Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz. CDU-Fraktionschef Manuel Hagel betonte, die Aufnahme Bambergers wäre ein Tabubruch. „Wer Brandanschläge auf Flüchtlingsheime apologetisch verharmlost hat jede politische Legitimation verloren.“

Der Vorsitzende der Pforzheimer AfD-Gemeinderatsfraktion Grimmer war in der Nacht zum Sonntag im Alter von 71 Jahren an einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Bamberger ist der stellvertretende Sprecher des Kreisverbands Pforzheim. Grimmer saß für den Wahlkreis Pforzheim im Stuttgarter Landtag. In der Vergangenheit hatte sich der Politiker wiederholt kritisch über die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie geäußert.