Der Sturm auf das Kapitol sorgte weltweit für Schlagzeilen. Foto: dpa/Carol Guzy

Im Januar stürmten Anhänger von Donald Trump das Kapitol in Washington. Fünf Menschen kamen dabei ums Leben. Zwei Polizisten haben nun Klage gegen den Ex-Präsident eingereicht.

Washington - Nach dem Sturm von Anhängern des damaligen Präsidenten Donald Trump auf das Kapitol in der US-Hauptstadt Washington Anfang Januar haben zwei Polizisten Medienberichten zufolge Klage gegen ihn eingereicht. Die Beamten, die zur Kapitol-Polizei gehören und bei dem Vorfall am 6. Januar eigenen Angaben zufolge verletzt wurden, machen Trump für den Sturm auf den US-Parlamentssitz verantwortlich, wie der Sender CNN am Dienstag (Ortszeit) berichtete.

Wegen der erlittenen physischen und psychischen Schäden fordern sie mindestens 75 000 Dollar (etwa 64 000 Euro) Schmerzensgeld. Es handele sich um die erste Klage von Kapitol-Polizisten gegen den früheren US-Präsidenten, hieß es.

Trump als Anheizer

Bei dem Sturm auf das Kapitol nach einer Trump-Kundgebung waren fünf Menschen ums Leben gekommen, darunter ein Polizist. Trump hatte zuvor unweit des Weißen Hauses eine Kundgebung abgehalten und dabei erneut von einem gestohlenen Wahlsieg gesprochen. Anschließend zogen Hunderte seiner Anhänger zum Kapitol, wo die Kongressabgeordneten zusammengekommen waren, um den Wahlsieg von Joe Biden zu bestätigen. Die Sicherheitskräfte des Parlaments konnten den Angriff nicht stoppen.

In der vor einem Bundesgericht in Washington eingereichten Klage bringen die beiden Kapitol-Polizisten unter anderem vor, Trump habe den Mob, „angeheizt, ermutigt, aufgestachelt und dirigiert“. Sidney Hemby sei dabei unter anderem gegen die Türen des Kapitols gedrückt und mit Chemikalien besprüht worden, zitierte auch die „Washington Post“ aus der Klageschrift. James Blassingame gab demnach an, er sei gegen eine Steinsäule geschleudert worden und habe am Rücken sowie am Kopf Verletzungen erlitten.

Die Demokraten warfen Trump „Anstiftung zum Aufruhr“ vor und setzten ein Amtsenthebungsverfahren gegen ihn in Gang, was allerdings mit einem Freispruch endete. Trump selbst wies bisher jegliche Verantwortung zurück.