Julian Nagelsmann: Gelb wegen Meckerns in der 78. Minute Foto: dpa/Federico Gambarini

Julian Nagelsmann redete sich nach dem 2:3 bei Borussia Mönchengladbach den Frust von der Seele – und sich selbst um Kopf und Kragen: Der DFB nimmt Ermittlungen auf.

Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wird ein Ermittlungsverfahren gegen Julian Nagelsmann einleiten. Dies teilte der DFB am Sonntag mit. Der Cheftrainer des FC Bayern München soll sich nach der Niederlage im Bundesligaspiel bei Borussia Mönchengladbach (2:3) unsportlich gegenüber dem Schiedsrichter-Team um Tobias Welz geäußert haben. Vorausgegangen war eine Rote Karte gegen Bayerns Verteidiger Dayot Upamecano in der achten Spielminute. 

Im ersten Schritt werde der Kontrollausschuss Nagelsmann zu Wochenbeginn anschreiben und zu einer Stellungnahme auffordern, teilte der DFB mit. Nach Vorliegen und Auswerten der Stellungnahme wird das Gremium dann über den weiteren Fortgang des Verfahrens entscheiden.

Nagelsmann hatte nach dem Abpfiff der Partie am Samstag heftige Kritik am Unparteiischen geäußert. „Will der mich verarschen?!“ und „weichgespültes Pack“ hatte es am Samstagnachmittag durch die Katakomben des Borussia-Parks geschallt, Nagelsmann war in Rage wie wohl noch nie nach einem Spiel seiner Mannschaft. Der Grund: Der diskutable Platzverweis gegen Abwehrchef Dayot Upamecano wegen Notbremse in der 8. Minute.

Der Furor hatte den Trainer danach fest im Griff. Gelb wegen Meckerns sah Nagelsmann in der 78. Minute, nach dem Abpfiff wollte er das Schiedsrichterteam um Tobias Welz noch auf dem Rasen stellen - und fühlte sich stehen gelassen. Auch ein anschließender Besuch in der Schiedsrichterkabine brachte aus Nagelsmanns Sicht nicht das gewünschte Ergebnis. Polternd stapfte er davon.

„In der Kabine haben wir auf Augenhöhe eine Diskussion geführt“, schilderte Welz am Sonntag im Sport1-Doppelpass: „Es war emotional, aber es wurden keine Beleidigungen getätigt.“ Angesprochen fühle er sich von Nagelsmanns Tiraden nicht, da er sie „nicht gehört“ habe.

Später bat der 35-Jährige in den sozialen Netzwerken für seine Wortwahl um Entschuldigung, bei der er nach eigener Aussage zu weit gegangen ist.