Nach der Flucht des Mannes fehlt von ihm jede Spur. (Symbolfoto) Foto: dpa/Friso Gentsch

Die Polizei sucht nach der Flucht eines Angeklagten aus dem Coburger Landgericht weiter mit Hochdruck nach dem Mann. Der 47-Jährige stand wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauch vor Gericht.

Nachdem am Montag ein Angeklagter aus dem Coburger Landgericht geflüchtet ist, sucht die Polizei nach wie vor mit Hochdruck nach dem Mann. Laut Angaben eines Polizeisprechers seien die Ermittler auch mehreren Zeugenhinweisen nachgegangen. Diese hätten jedoch keine Spur zu dem 47-Jährigen ergeben. Es sei weiterhin ein Großaufgebot im Einsatz. Ein Polizeihubschrauber war in der Nacht erneut unterwegs. Es gebe bisher keine Hinweise darauf, dass der Mann die Flucht geplant oder Hilfe dabei gehabt habe, sagte der Sprecher.

Der Angeklagte stand wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauch seiner beiden Töchter vor Gericht. Er saß deshalb auch in Untersuchungshaft. Für die Dauer der Verhandlung hatte das Gericht angeordnet, ihm die Fußfesseln abzunehmen. In einer Verhandlungspause am Montag war er nach Darstellung der Polizei fluchtartig aus dem Obergeschoss nach unten gerannt, hatte ein Fenster eines Aufenthaltsraums für Zeugen aufgebrochen und war dadurch entkommen.

Das ist der zweite Fall innerhalb weniger Wochen, in dem ein Angeklagter aus einem Gericht in Bayern entkam. Im Januar war in Regensburg ein verurteilter Mörder ebenfalls durch ein nicht ausreichend gesichertes Fenster im Erdgeschoss des Gebäudes geflohen. Erst nach Tagen konnten ihn französische Polizeikräfte 110 Kilometer nördlich von Straßburg fassen.