Ein versuchter Mord, Drogen und eine rasante Verfolgungsjagd: Drei Männer sitzen nun in Haft. Die Ermittlungen reichen weiter als bislang bekannt.
Die Verfolgungsjagd in der Elsa-Brändström-Straße in Böblingen vor zwei Wochen und ein Zolleinsatz in Schönaich am selben Tag – jetzt ist klar: Beides hängt zusammen. Es geht offenbar um Drogenhandel im großen Stil und einen Mordversuch in Steinenbronn im Februar des vergangenen Jahres. Drei Männer im Alter von 25, 26 und 39 Jahren sitzen wegen des Verdachts des Drogenhandels in U-Haft. Gegen den 25-Jährigen liegt auch ein Haftbefehl wegen versuchten Mordes vor.
Spezialkräfte des Zolls sowie Polizeibeamte nahmen den 25-jährigen Mann sowie seinen 26 Jahre alten Beifahrer Mitte Januar nach einer Verfolgungsfahrt in der Elsa-Brändström-Straße fest. Ein dritter Verdächtiger im Alter von 39 Jahren wurde im Gewerbegebiet in Schönaich gefasst, wie die Ermittler am Mittwoch mitteilten. Augenzeugen berichten von einem Einsatz vor zwei Wochen auf dem Parkplatz des dortigen Nahkaufs.
Umfangreiche Ermittlungen des Zolls
Den 25-Jährigen suchte die Polizei per Haftbefehl, weil er im Verdacht steht, bei einem Einbruchversuch in Steinenbronn im Februar 2024 einen Mann angeschossen und leicht verletzt zu haben. Jetzt wird gegen ihn nicht nur wegen versuchten Mordes ermittelt, sondern auch wegen Drogenhandels. Denn im Auto des 25-Jährigen fanden die Ermittler etwa ein Kilogramm Kokain und zwei Kilo Cannabis. Bei der Durchsuchung von vier Wohnungen in Sindelfingen und Schönaich fanden die Beamten zwei Kilo Cannabis.
Die Beamten ermittelten bereits länger wegen des Verdachts auf Drogenhandel, sagte ein Sprecher des Zolls. Dazu hätten sie einen Drogendeal beobachtet und sich entschlossen, das Auto zu kontrollieren. Doch der 25 Jahre alte Fahrer habe nicht angehalten, sondern Gas gegeben und sich eine Verfolgungsfahrt mit den Beamten geliefert. Auf seiner Flucht stieß sein Auto mit dem Einsatzfahrzeug der Zöllner zusammen. Zwei Beamte wurden dabei leicht verletzt.
Mann in Steinenbronn angeschossen
Der 25-Jährige soll Ende Februar 2024 einen 33-Jährigen in dessen Wohnung in Steinenbronn angeschossen haben. Das Opfer habe damals bemerkt, dass sich jemand an seiner Terrassentür zu schaffen gemacht habe und den Rollladen hochgezogen. Der 25 Jahre alte Mann soll dann durch die Scheibe auf den Mann geschossen haben. Anschließend seien mehrere dunkel gekleidete und maskierte Verdächtige geflüchtet.
Die Polizei ermittelte zunächst wegen versuchten Mordes gegen Unbekannt. Im Sommer erhärtete sich der Verdacht, dass es sich bei dem 25-Jährigen um einen der Tatverdächtigen handeln könnte. Er hatte jedoch fliehen können – bis jetzt.