Auch nach 2035 können Neuwagen in der Europäischen Union (EU) mit Verbrennungsmotor zugelassen werden. Foto: dpa/Peter Kneffel

Klimapolitiker berufen sich plötzlich auf die Autoindustrie – eine schwierige Verbindung, meint Klaus Köster.

Es ist selten, dass Umweltpolitiker sich bei ihrem Einsatz für den Klimaschutz ausgerechnet auf die Autoindustrie berufen, gegen deren Produkte sie jahrelang zu Felde zogen. Bei der aktuellen Debatte über das Aus für den Ausstieg aus der Verbrennertechnologie ist das anders. Der Stuttgarter EU-Abgeordnete Michael Bloss etwa, Verhandlungsführer der Grünen zum Thema im EU-Parlament, ernennt gleich neun Autokonzerne zu Kronzeugen seiner Forderung nach einem baldigen Ausstieg. Von Audi über Volkswagen und Ford bis zu Mercedes reicht die Liste der Konzerne, die seine Kritik an der Lockerung des Ausstiegs untermauern sollen. Sie alle haben sich eigene Ziele für den Ausstieg aus dem Verbrenner gesetzt. Warum, so die naheliegende Frage, soll man eine Technologie erlauben, die die Industrie ohnehin aufgeben will?