Deutsche Bundeswehrsoldaten sind derzeit in Mali stationiert. (Archivbild) Foto: imago images/Joerg Boethling/Joerg Boethling via www.imago-images.de

Ersten Erkenntnissen zufolge soll eine Autobombe in Mali 15 deutsche Soldaten verletzt haben. Nach dem mutmaßlichen Selbstmordanschlag wurde die deutsche Luftwaffe zur Rettung der Verletzten ausgesandt.

Bamako - Bei einem Anschlag auf die Bundeswehr im westafrikanischen Krisenland Mali sind am Freitag 15 deutsche Soldaten verletzt worden. Unter ihnen seien nach ersten Erkenntnissen zwölf Schwerverletzte, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Kreisen des Verteidigungsausschusses in Berlin. Die Luftwaffe sei zur Rettung der Verletzten nach Mali geschickt worden. Ersten Erkenntnissen zufolge habe es sich um eine Autobombe gehandelt, möglicherweise sei sie von einem Selbstmordattentäter gezündet worden.

Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) werde sich am Nachmittag zu dem Vorfall äußern, erfuhr AFP aus den Kreisen. Der Anschlag ereignete sich demnach nahe der Stadt Gao. Dort unterhält die Bundeswehr ein Feldlager. Die Bundeswehr-Soldaten leisten dort im Rahmen der UN-Friedensmission Minusma einen Beitrag zur Stabilisierung Malis.

Bundeswehr soll Mali stabilisieren

Die Minusma bestätigte, dass bei einem Autobomben-Anschlag 15 Soldaten verletzt worden seien. Zu ihrer Nationalität äußerte sie sich nicht. Die Soldaten seien am Vormittag in einer provisorischen Einsatzbasis in der Ortschaft Tarkint in der Region Gao "zum Ziel eines Anschlags" geworden, hieß es in einer Twitter-Botschaft der Minusma.

Erst am Montag waren sechs Soldaten der französischen Anti-Terror-Einheit Barkhane bei einem Bombenanschlag verletzt worden. Bei dem Attentat nahe der zentralmalischen Stadt Gossi waren auch vier Zivilisten verletzt worden.

Die politische Situation in Mali ist seit 2012 von zunehmender Instabilität geprägt. Die meist islamistisch motivierte Gewalt hat in den vergangenen Jahren auch die benachbarten Länder in der Sahel-Zone erreicht. Tausende Soldaten und Zivilisten wurden in der Krisenregion getötet, Hunderttausende mussten aus ihrer Heimat fliehen.