Der Wunsch nach legalen Mountainbike-Strecken durch den Wald gibt es vielerorts. Foto: DAV Schwaben/privat

In Filderstadt laufen seit mehr als einem Jahr Untersuchungen, wo und wie eine legale Strecke für Mountainbiker eingerichtet werden könnte – ohne richtige Perspektiven. Nun soll das Thema größer angegangen werden.

Es sieht aktuell nicht so gut aus für einen legalen Mountainbiketrail in Filderstadt. Seit 2021 laufen Untersuchungen im Stadtgebiet, angestoßen durch ein entsprechendes Gemeinderatsvotum und das Engagement eines begeisterten Mountainbikers aus Bonlanden. Er hat der Verwaltung sieben mögliche Routen vorgeschlagen, die zum Ziel haben, Freizeitsportler aus möglicherweise geschützten Gebieten heraus und auf einen festen Trail zu locken. Illegale Wege durch die Wälder gibt es nämlich en masse – und damit Konflikte mit Jägern, Förstern und Wanderern.

Allerdings: Von diesen sieben Trails sind sechs aus naturschutz- und forstrechtlichen Gründen aussortiert worden. Übrig ist allenfalls eine Variante von der Gutenhalde in Richtung Bombach. Sie müsste laut einer Vorlage aus dem Baurechts- und Bauverwaltungsamt vertieft untersucht werden, auch Kostenfragen seien zu klären. Allerdings hat der Initiator aus Bonlanden laut Fachamt seinerseits Bedenken geäußert.

Strecken müssen attraktiv sein

Trails würden nur angenommen, wenn sie attraktiv seien und auch an andere Strecken andockten. „Durch die massiven Einschränkungen im Streckenverlauf wird die Attraktivität der verbleibenden Strecke stark in Frage gestellt, so dass seitens der Verwaltung der gewünschte Effekt – Legalisierung eines Streckenverlaufs und Beseitigung sämtlicher illegaler Streckenverläufe – so wohl auch nicht erreicht werden kann“, heißt es in der Vorlage.

Nicht nur in Filderstadt besteht der Wunsch von Rad-Fans. Auch in Leinfelden-Echterdingen ist das Thema präsent. Im Juli wurde das Ganze zuletzt im Gemeinderat aufgerufen. Ergebnis: Die Stadt will zwei bis drei legale Trails im Stadtwald von Echterdingen und Stetten bewilligen und bauen lassen – vorausgesetzt, die Forst- und Naturschutzbehörden stimmen zu.

Am Ja aller Beteiligten scheitert es bislang in Filderstadt. Und auch unter den Stadträten gibt es Zweifler. „Ich denke, dass es nicht im Filderstädter Wald sein muss“, sagte Ernst Schumacher (Freie Wähler) in der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses, und auch sein Fraktionskollege Richard Briem sah das Thema kritisch wegen der vielen Wegkreuzungen. Ulrich Steck (CDU) wiederum betonte, es sei wichtig, das Thema ernst zu nehmen, „das ist eine Sportart wie jede andere auch“.

Eine neue Wendung in der Debatte

Nun aber nimmt das Ganze eine neue Wendung, denn zwischenzeitlich wurde auf der Landkreisebene von der Wirtschaftsförderung ein Projekt zum Thema Mountainbiketrails initiiert – mit dem Ziel, ein attraktives Streckenangebot zu schaffen. Der Kreistag hatte bereits 2021 beschlossen, dass die Landkreisverwaltung eine Konzeption zur Umsetzung erarbeiten soll. Die Kommunen werden in die Planungen von Beginn an eng eingebunden.

Durch die Bildung eines überregionalen Routennetzes sollen bereits bestehende kommunale Angebote miteinander vernetzt und ausgeschildert werden. Auch neu geschaffene Angebote sollen einbezogen werden. Der Landkreis plant ab diesem Herbst gemeinsame Workshops zur Streckenplanung und zum Austausch untereinander. Auch Filderstadt will daran teilnehmen.