Drei Menschen sind bei einem Brand in einem Reutlinger Pflegeheim gestorben. Foto: dpa/Marijan Murat

Nach dem Brand in einer Einrichtung für psychisch kranke Menschen in Reutlingen ermittelt die Polizei nun wegen Mordes. Eine Bewohnerin soll das Feuer in ihrem Zimmer gelegt haben.

Im Fall des Brands in einer Unterkunft für psychisch kranke Menschen mit drei Toten und zwölf Verletzten wurden neue Details veröffentlicht. Demnach ermitteln die Staatsanwaltschaft Tübingen und das Kriminalkommissariat Reutlingen gegen eine 57 Jahre alte Bewohnerin wegen des Verdachts des dreifachen Mordes und elffachen Mordversuchs.

Dringender Tatverdacht gegen Schwerverletzte.

Auf Anfrage unserer Redaktion bestätigt die Polizei, dass das Feuer am Dienstagabend in dem Zimmer der Beschuldigten entstanden sei. Sie selbst sei dabei schwer verletzt worden. Als Ergebnis der bisherigen Ermittlungen und der Untersuchungen der Spurensicherung soll sich ein dringender Tatverdacht gegen die 57-Jährige ergeben haben, da man vermutet, dass sie selbst das Feuer gelegt haben könnte. Weitere Informationen über die Tatverdächtige und eine mögliche Motivation konnte die Polizei wegen laufender Ermittlungen nicht geben. So viel sei jedoch klar: Die Frau selbst sei psychisch krank.

Die 57-Jährige sei derzeit noch nicht ansprechbar und werde in einer Spezialklinik behandelt. Die Staatsanwaltschaft prüfe, ob auch unter Beachtung des gesundheitlichen Zustands der Beschuldigten, die Voraussetzungen für eine einstweilige Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus vorliegen.

Nach bisherigen Erkenntnissen sei die Todesursache der drei infolge des Feuers gestorbenen Menschen eine Rauchvergiftung gewesen. Elf weitere Bewohner hatten leichte Verletzungen davongetragen. Laut Angaben der Polizei konnten die Bewohner teilweise in die vom Brand nicht betroffenen Wohnbereiche zurückkehren.