Die Stuttgarter MMA-Kämpferin baut auf ihren Debütsieg auf. Sie gewinnt bei Oktagon 72 in Prag auch den zweiten Profikampf ihrer Karriere – und ist „bereit für mehr“.
Alina Dalaslan hat den nächsten Schritt in ihrer noch jungen Karriere gemacht: Die Athletin aus Stuttgart gewann auch ihren zweiten Profikampf in der Vollkontakt-Kampfsportart Mixed Martial Arts (MMA). Bei Oktagon 72 in Prag bezwang sie am Samstagabend die erfahrene Polin Roza Gumienna – und zwar durch einen technischen Knockout (TKO) in der dritten Runde.
Auf dieselbe Art und Weise und ebenfalls im letzten Durchgang hatte Alina „Iron Fist“ Dalaslan ihr Debüt im März in Stuttgart gemeistert, wo sie auf die Tschechin Kamila Simkova getroffen war. Nun legte die 24-Jährige im Bantamgewicht (61,2 Kilogramm) nach.
Event im Fußballstadion von Slavia Prag
„Das fühlte sich unbeschreiblich an. Die Stimmung in der Arena war mega und es hat viel Spaß gemacht. Ich denke, ich konnte auch einige tschechische Fans dazugewinnen“, sagte Alina Dalaslan nach dem Kampf in der Eden-Arena. Die ist die Heimspielstätte des Fußball-Erstligisten Slavia Prag.
Am Samstag bot das Stadion in der Hauptstadt allerdings Platz für das große MMA-Open-Air-Event – mit 27 000 Zuschauer, wie Veranstalter Oktagon berichtet. Zehn Kämpfe standen auf der Figthcard, das Frauen-Duell war das dritte am früheren Abend.
In der ersten Runde stieg die Intensität nach einem verhaltenen Beginn deutlich, die Kampfrichter werteten sie für Alina Dalaslan. Auch Runde zwei ging an die 24-Jährige. Roza Gumienna, die weitaus seltener mit Schlägen getroffen hatte als Alina Dalaslan, schien in ihrem zehnten Profikampf ausgepowert zu sein, rettete sich aber in die letzte Runde. Dort unterlag die 35-Jährige der Amateur-Weltmeisterin dann in der vorletzten Minute per TKO, als der Ringrichter den Kampf beendete.
Sie habe hart trainiert, „im Kampf alles gegeben und mit dem Ergebnis ja auch abgeliefert“, sagte Alina Dalaslan anschließend. Sie sei froh, dass sie gewonnen und den Kampf zudem vorzeitig entschieden habe.
„Meine Gegnerin hatte noch nie durch KO oder TKO verloren, und das konnte ich nun ändern“, erklärte die Siegerin, die im Vorfeld von der Ex-Boxweltmeisterin Regina Halmich Unterstützung erhalten hatte. Die 48-Jährige war auch in Prag dabei. Ebenso wie Familie und Freunde des MMA-Talents. „Mir ist das sehr wichtig, weil mir meine Familie alles bedeutet. Familienmensch eben“, sagte Alina Dalaslan.
Und sie blickt bereits voraus. „Ich will in jedem Falle in diesem Jahr nochmal kämpfen“, sagte sie und verwies auf die anstehenden Oktagon-Events, etwa in Frankfurt (20. September) und Köln (18. Oktober). Am liebsten sei ihr eine Kontrahentin, die im Klassement einen besseren Platz einnimmt als sie. „Da bleiben nicht mehr ganz so viele übrig, weil ich mit Roza Gumienna die bisherige Nummer 5 der Rangliste geschlagen habe. Aber ich bin bereit für mehr.“
Das hatte Alina Dalaslan schon vor ihrem zweiten Profikampf im Interview mit Oktagon MMA deutlich gemacht. Sie wolle „so schnell wie möglich um den Titel kämpfen“ und sich „den besten Herausforderungen stellen“, sagte sie.
Und: „Ich sehe mich selbst als die Beste in meiner Gewichtsklasse. Besonders, weil ich erst seit zwei Jahren MMA mache und mir schon so viele Fähigkeiten angeeignet habe“, begründete sie gegenüber Oktagon. „Ich arbeite hart daran, mich ständig zu verbessern und mein Repertoire zu erweitern“, erklärte die 24-Jährige. Wann sie wieder den Käfig betreten wird, ist derzeit noch offen.
Oktagon MMA
Übertragungen
Der gesamte Kampfabend, alle Highlights sowie die einzelnen Kämpfe sind auf RTL+ abrufbar. Dafür ist ein kostenpflichtiges Abo nötig, ebenso wie für die Liveübertragung der Oktagon-Events auf RTL+.
Event
Die nächste Veranstaltung der Organisation, Oktagon 73, steht am 28. Juni in Hamburg an. In der Barclays-Arena kehrt Christian Eckerlin in den Käfig zurück. Im vergangenen Oktober sicherte er sich mit einem Sieg gegen Christian Jungwirth (aus Bopfingen) den Titel „King of Germany“.